Holt unser Gold heim
Mit „Holt unser Gold heim!“ haben die Taxpayers Association of Europe e.V. (TAE) und die Deutsche Edelmetall-Gesellschaft e.V. (DEG) eine Initiative gestartet, die nicht nur Beachtung, sondern vor allem Unterstützung verdient.
Schweigen ist Gold
Bekanntlich besitzen die Deutschen mit rund 3.401 Tonnen den nach offiziellen Angaben zweitgrößten Goldschatz der Erde. Ein Schatz, um den sich allerlei Legenden ranken, woran die Deutsche Bundesbank als treuhänderische Verwalterin des deutschen Goldes nicht unschuldig ist. Ihre Informationspolitik lässt – wie auch zum Thema „Target-2“ (s.u.) – regelmäßig mehr Fragen offen, als sie beantwortet. Zugute halten muss man der Bundesbank allerdings, dass sie sich auch den Begehrlichkeiten der Politik stets widersetzte, die den deutschen Goldschatz in der Vergangenheit schon mehrfach verfrühstücken wollte. Allerdings wurde jetzt ruchbar, dass die Frankfurter Schatzhüter ihre Aufgabe nicht so ernst nahmen, wie man es gerade von dieser Institution erwartet hatte: Die Bestandsführung an den ausländischen Lagerorten geriet wegen einer offenbar unzureichend ausgeübten Kontrollfunktion in die öffentliche Kritik.
Aktivseite der Bundesbank erodiert
Das wirft die grundsätzliche Frage auf, warum Teile des deutschen Goldes überhaupt im Ausland verwahrt werden sollen. Zwingende Gründe oder überzeugende Argumente sind nicht bekannt. Zudem widerspricht es dem Geist einer solchen eisernen Reserve, sie an Orten zu verwahren, wo sie im Notfall dem eigenen direkten Zugriff entzogen ist. Diese Themen sind zwar nicht neu, gewinnen aber durch die krisenhafte Entwicklung des Eurosystems an Brisanz. In diesem Zusammenhang ist auf die massive Verschlechterung der Bilanzqualität der Deutschen Bundesbank hinzuweisen. So schwellen die Forderungen der Bundesbank im Rahmen des sogenannten Target-2-Systems, das zu einer Kreditquelle für bankrotte Staaten mutierte, weiter ungebremst an und erreichten zuletzt 615 Mrd. EUR. Mehr als 60%(!) der Aktivseite der Bundesbankbilanz bestehen damit aus zweifelhaften Forderungen: ein Grund mehr, den werthaltigsten Aktivposten, nämlich das Gold, zu sichern.
Die wesentlichen Forderungen
Dabei ist die Rückführung des Goldes in die jeweiligen Heimatländer (also nicht nur des deutschen Goldes nach Deutschland) nur eine von drei Hauptforderungen der Initiative. Als gedanklich erster Schritt wird ein „vollständiges und unabhängig testiertes physisches Voll-Audit … an allen Lagerorten“ gefordert. Eine solche körperliche Vollinventur ist überfällig, erfolgte sie doch seit Jahrzehnten nicht. Die dritte Forderung, den Goldreserven einen „verfassungsrechtlich abzusichernden bilanziellen Sonderstatus“ einzuräumen, ist angesichts der wachsenden Gefahr eines Untergangs der deutschen Goldreserven in den Wirrnissen des rein politisch motivierten Euro-Abenteuers sogar akut.
Um Missverständnissen vorzubeugen
Naturgemäß gibt es gegen eine solche Initiative Einwände. Die Initiatoren sind aber nicht naiv. Es geht vor allem auch darum, das Bewusstsein für die Problematik des ungedeckten Papiergelds und den Wert der Goldreserven zu schärfen – eine im Kern ökonomische Fragestellung von weitreichender Bedeutung für die gesamte deutsche Bevölkerung. Ausdrücklich nicht ansprechen will man dagegen nationalistische Kreise, die die deutschen Goldreserven lediglich als Vehikel benutzen, um ihr eigenes politisches Süppchen zu kochen.
Liste prominenter Unterstützer
Erfreulich, dass diese Initiative echter Zivilcourage bereits eine Vielzahl prominenter Erstunterzeichner für ihre Forderungen gewinnen konnte. Darunter sind so bekannte Namen wie der ehemalige BDI-Präsident Prof. Hans-Olaf Henkel oder der FDP Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler, aber natürlich auch Smart Investor-Chefredakteur Ralf Flierl.
Die Liste der Erstunterzeichner (www.gold-action.de/erstunterzeichner) unterstreicht den unabhängigen und überparteilichen Charakter der Initiative. Trotz einer Öffentlichkeitsarbeit auf Sparflamme haben sich per Redaktionsschluss bereits 4.600 Mitzeichner eingetragen.
Fazit
„Holt unser Gold heim!“ ist eine Initiative besorgter Bürger, die Unterstützung verdient: Daher die klare Empfehlung der Redaktion zur Mitzeichnung (www.gold-action.de/mitmachen) und die Bitte, diese Initiative bekannt zu machen. Vielleicht ist es nicht viel, was der Einzelne tun kann, aber er kann etwas tun!