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Papierwährungen sind vergänglich, Gold ist beständig

 

Eine Währung, die über die Landesgrenzen hinweg für Stabilität und Wohlstand steht, das Vertrauen der Menschen von nah und fern genießt und noch Jahrhunderte später ihren Wert nicht eingebüßt hat – so sahen wohl die Phantasien vieler Europapolitiker aus, als der "Euro" aus der Taufe gehoben worden ist. Die Realität zeichnet ein anderes Bild: Seit Monaten dümpelt die europäische Gemeinschaftswährung vor sich hin, dagegen befeuert die Angst vor einem Zusammenbruch des Euros und der Schwächung anderer Volkswirtschaften den Goldkurs. Die Angst von Anlegern in aller Welt: Zur vermeintlichen Stützung der hoch verschuldeten Euro-Länder wirft die Europäische Zentralbank die „Notenpresse“ an – und das bedeutet nichts anderes als Geldmengenwachstum und Inflation.

 

Mit dem fortschreitenden Vertrauensverlust in den Euro wiederholt sich im 21. Jahrhundert erneut die Geschichte des Geldes, denn während Papierwährungen in der Weltgeschichte früher oder später scheitern, lassen sich zu goldgedeckten Währungen viele Erfolgsgeschichten erzählen. Die Geschichte des Geldes und die Geschichte des Goldes sind so eng miteinander verwoben. Bereits um 550 vor Christus entschied sich Kroîsos, letzter König von Lydien, einheitliche Goldmünzen herstellen zu lassen, um das Vertrauen des Volkes und ferner Handelspartner in das Zahlungsmittel zu steigern. Die Wissenschaft geht davon aus, dass Kroîsos der erste Herrscher in der Geschichte war, der Münzen in purem Gold prägen ließ – so wurden die "Kroiseios" genannten Goldstücke zu gern gesehenen Zahlungsmitteln im internationalen Handel.

Auch die Römer setzten auf das gelbe Metall: Der legendäre Feldherr Julius Caesar erfand den "aureus", der seit Christi Geburt für etwa vier Jahrhunderte zur Hauptkurantmünze des Römischen Reiches und zum Zeichen für Wohlstand und Sicherheit wurde. Zeitgleich ging das Vertrauen in Silber immer stärker verloren. Als das römische Reich immer größer wurde, besaß der Staat auch immer mehr Silber und verwendete es, um die staatlichen Ausgaben zu begleichen. Die Folge: Immer mehr Silber geriet in Umlauf, der Silberanteil an neuen Münzen wurde Stück für Stück heruntergefahren, der Wert des weißen Metalls sank, ebenso das Vertrauen der Bevölkerung. Auch der "aureus" verlor an Ansehen, als sein Feingehalt im späteren Verlauf der Geschichte ständig verringert und mit Kupfer gestreckt wurde. Erst die erneute Einführung einer stabilen Goldwährung konnte die Stimmung drehen – der "Solidus". Über mehrere Jahrhunderte blieb der "Solidus" das Maß aller Dinge im römischen Reich und wurde zur Leitwährung im europäischen Raum.

Als das Geld im zweiten Jahrtausend nach Christus immer stärker zu einem alltäglichen Tauschmittel für Handel und Markt wurde, vertrauten die Herrscher erneut auf Silber als günstige Alternative. Wieder zeigte sich, dass an Gold kein Weg vorbei führt: Wer im Fernhandel bestehen wollte, musste Gold – beispielsweise den Goldgulden aus Florenz, den Dukaten aus Venedig oder den Genovino aus Genua – auf den Tisch legen. Im Spätmittelalter stieg der Wert des gelben Metalls noch weiter an, als durch Pest, Kriege und Hungersnöte ein Drittel der Bevölkerung dahin gerafft wurde und für den Bergbau schlichtweg nicht genügend Arbeiter vorhanden waren.

Die Entdeckung Amerikas gilt als große Zäsur bei der Entwicklung des Goldpreises. Tonnenweise wurde das Gold aus Südamerika nach Europa geschafft, die Goldmenge stieg drastisch an. Die Folge: Inflation und Wertverlust. Unter Beschuss geriet der Goldpreis auch durch die so genannten "Kipper und Wipper" – sie schmolzen vollwertige Münzen kurzerhand ein, streckten sie mit Kupfer, um daraus neue Münzen zu prägen. Dieses wurde sogar von höchster Stelle gedeckt – Friedrich der Große finanzierte so den siebenjährigen Krieg.

Auch in der jüngeren Geschichte finden sich zahlreiche Belege für die Bedeutung des Goldes als Garant für Vertrauen in die Währung. Die aufstrebende Wirtschaftsmacht Preußen pflegte im 18. und 19. Jahrhundert ein regelrechtes Zweiklassen-Währungssystem: Internationale Handelspartner wurden mit Goldmünzen bezahlt, auf den heimischen Märkten waren hingegen fast ausschließlich Silbertaler im Umlauf. Das mangelnde Vertrauen in die papiergedeckte Währung führte im 18. Jahrhundert dazu, dass es in Großbritannien zeitweise zwei Preise für ein und dieselbe Ware gab: Ein stabiler Preis auf Goldbasis und ein stetig steigender Preis in Papiergeld. Die Direktoren der „Bank of England“ kämpften vehement gegen das Gerücht einer Entwertung des Papiergeldes, doch der "Bullion Report" von 1810 wies die Entwertung des Papiergeldes nach. Die Begründung: Zu viele Geldscheine sind im Umlauf.

von Benjamin Summa, Unternehmenssprecher von pro aurum

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