Eine weltweite Inflation ist das wahrscheinlichste Szenario
Liebe Leser,
die Finanzgeschichte zeigt, dass die Staatsverschuldung in landeseigener Währung fast immer eine wichtige, wenn nicht sogar die entscheidende Rolle bei allen großen Inflationen gespielt hat, auch und gerade bei Hyperinflationen. So kommt der renommierte Schweizer Geldtheoretiker Peter Bernholz in seinem Buch „Monetary Regimes and Inflation“ zu folgendem Ergebnis: „Hyperinflationen sind immer verursacht durch Defizite des Staatshaushalts, die überwiegend durch Geldschöpfung finanziert werden.“
Reinhart und Rogoff stellen in ihrem finanzhistorischen Buch „This Time is Different. Eight Centuries of Financial Folly“ zu diesem Thema fest: „Bei Staatsschuldenkrisen, die Schulden in landeseigener Währung betreffen, kommt es zu galoppierender Inflation, die im Jahr des Staatsbankrotts durchschnittlich 170% erreicht. In den Jahren nach der Bankrotterklärung bleibt die Inflationsrate bei über 100%. Es kann nicht überraschen, dass der verschleierte Staatsbankrott durch Inflation Hand in Hand geht mit einem harten Staatsbankrott, und zwar vor, während und nach der Einführung von Maßnahmen unverschleierter Enteignung. (…) Wir schließen mit der Feststellung, dass offene Staatsbankrotte, die Schulden in landeseigener Währung betreffen, üblicherweise in Zeiten schwerer ökonomischer Bedrängnis stattfinden.“
Die Mischung aus offenen Staatsbankrott und einem durch Inflation verschleierten Staatsbankrott ist politisch am einfachsten durchzusetzen
Aus all diesen Gründen und historischen Beobachtungen kommen Roland Leuschel und ich zu dem Ergebnis, dass eine Kombination aus einem offenen Staatsbankrott und einem durch Inflation verschleierten Staatsbankrott das mit Abstand wahrscheinlichste Szenario für die kommenden Jahre ist. Es ist der politisch am einfachsten durchzusetzende Weg, um die offensichtliche Überschuldung nahezu aller Nationen abzubauen.
US-Gesamtverschuldung (blau) und Bruttoinlandsprodukt (rot) in Mrd. $, 1950 bis 2015
Die größte Staatsschuldenorgie aller Zeiten konnte nur in einem Weltwährungssystem ungedeckter Währungen entstehen.
Quelle: St. Louis Fed; www.krisensicherinvestieren.com
Der nächste Abschwung wird wohl die Entscheidung bringen …
Das Platzen der aktuellen Spekulationsblasen wird ähnlich wie in 2008 eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise auslösen. Dann werden die Staatsschulden weltweit erneut deutlich ausgeweitet, und die Zentralbanken werden die Gelddruckmaschinen anwerfen. Nun haben die Zentralbanken aber bereits so ziemlich alle Anleihen gekauft, derer sie habhaft werden konnten, ohne die Rentenmärkte völlig abzuschaffen. Was bleibt ihnen in dieser Lage? Auch den noch vorhandenen Rest und alle Neuemissionen zu kaufen? Der Kauf von Aktien, Immobilien, Gold? Oder – viel einfacher – die direkte Staatsfinanzierung?
Wir tippen darauf, dass sie zunächst weitere Anleihenkaufprogramme verkünden werden, und wenn sich die Aktienmärkte mehr als halbiert haben, vielleicht auch Aktienkaufprogramme, wie in Japan schon geschehen. Falls diese Maßnahmen die Kursverluste stoppen und die Rezession beenden können, werden neue Spekulationsblasen entstehen, diesmal vielleicht auch bei Gold und Rohstoffen. Falls das aber nicht gelingt – und das halten wir für sehr wahrscheinlich – dann wird es zur direkten Staatsfinanzierung mit der Gelddruckmaschine kommen. Die Folge wären Staatsbankrotte in Kombination mit hohen Inflationsraten und schließlich der Zusammenbruch des Weltwährungssystems mit anschließendem Neuanfang.
… und steht unmittelbar bevor – Bereiten Sie sich darauf vor
In unserer Krisensicher Investieren Themenschwerpunkt-Ausgabe „Währungssystem und Staatsfinanzierung vor dem Kollaps“ skizzieren wir die prinzipiellen Möglichkeiten bei der Gestaltung eines geldpolitischen Neuanfangs. Darüber hinaus legen wir Ihnen ausführlich dar, was das alles für Sie als Anleger bedeutet, und was Sie tun können, wenn Sie sich den verheerenden Folgen des geld- und staatsschuldenpolitischen Irrsinns nicht wehrlos ergeben wollen.
In unserer aktuellen Krisensicher Investieren Monatsausgabe zeigen wir Ihnen, dass die Wahrscheinlichkeit einer demnächst beginnenden Rezession in den USA auf über 70% gestiegen ist. Der nächste Härtetest des Finanzsystems wird also nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Bereiten Sie sich darauf vor. Testen Sie noch heute Krisensicher Investieren 30 Tage kostenlos.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Ihr
Claus Vogt
Chefredakteur „Krisensicher Investieren“
P.S.: Am 5. und 6. November findet in München die Edelmetallmesse statt. Besuchen Sie uns an unserem Krisensicher Investieren Messestand (Standnummer 20).
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Dieser Beitrag enthält Auszüge aus Claus Vogts Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN, den er seit November 2013 gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt. Hier verfolgt der ausgewiesene Börsenkenner mit spitzer Feder das Marktgeschehen und unterstützt seine Leser mit fundierten Anlageempfehlungen.
Zum Autor:
Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle, The Global Debt Trap, jeweils gemeinsam mit Roland Leuschel).
Claus Vogt hat den Beginn einer langfristigen Goldhausse bereits 2001 exakt beim Tiefstkurs von 255$ vorhergesagt und gemeinsam mit Roland Leuschel im Jahr 2000 und 2007 rechtzeitig vor dem Platzen der Spekulationsblasen an den weltweiten Aktien- und Immobilienmärkten gewarnt. Jetzt sieht er das Ende der zyklischen Goldpreis-Baisse und prognostiziert gerade bei den Goldminenaktien atemberaubende Chancen.
Gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt er den Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN. Lesen Sie in der gerade erschienenen Themenschwerpunkt-Ausgabe „Baisse an den Aktienmärkten und ihre Verstärker“ von KRISENSICHER INVESTIEREN, dem Börsenbrief, der Ihr Vermögen schützt und bewahrt, folgende Themen: „Crash-Gefahr größer denn je“, „Wirtschaft und Märkte sind und bleiben zyklisch“, „Mangelnde Liquidität wird auf dem Weg nach unten zum Problem“, „Lehrreiche Gemeinsamkeiten der Börsen Chinas und Griechenlands“, „Aktienrückkäufe waren eine bedeutende Triebfeder der Hausse, jetzt werden sie die Baisse verstärken“; „Nutzen und Grenzen der Chartanalyse“. Darüber hinaus lesen Sie in der nächste Woche erscheinenden November-Ausgabe, wieso die Rezessionswahrscheinlichkeit auf über 70% gestiegen ist und was das für Sie als Börsianer bedeutet. Darüber hinaus stellen wir Ihnen ein gerade erfolgtes langfristiges Verkaufssignal für den japanischen Aktienmarkt vor, besprechen ausführlich die potenzielle Trendwende, die Silber und Gold gerade vollzogen haben, und analysieren die großen Gefahren, die von Derivatemärkten ausgehen, wo ein extrem hoher Konzentrationsprozess stattgefunden hat: 95% aller von US-Banken gehaltenen Derivate befinden sich in den Büchern von lediglich 5 US-Großbanken.
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