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Auf der Suche nach der Sammler-Sensation

Auf der einen Seite die passionierten Münzsammler mit ihren historischen Schätzen, auf der anderen Seite die Gold-Anleger mit ihren aktuellen Bullionprägungen - der einstige Graben zwischen der klassischen Numismatik und dem modernen Edelmetall-Investment ist längst überwunden: Die Flucht in Sachwerte hat dafür gesorgt, dass immer mehr Sammler ihr Hobby als bequeme Möglichkeit zum Vermögensschutz entdecken.

Und Edelmetall-Anleger, die mit einem Krügerrand oder Maple Leaf den Grundstein für ihr Investment gelegt haben, interessieren sich verstärkt für historische Sammlerstücke in Gold und Silber, die mit dem reinen Edelmetallwert und dem Liebhaber- und Sammlerpreis eine doppelte Wertversicherung beinhalten.

 


Im Oktober 2012 bringt pro aurum Sammler und Anleger in München zusammen - die pro aurum Numismatik GmbH veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Münchner Traditions-Auktionshaus Gorny & Mosch eine große Numismatik-Auktion. In der Woche vom 15. bis 19. Oktober werden am Maximiliansplatz 20 in München numismatische Raritäten von der Antike bis zur Neuzeit versteigert - und im Auktionssaal wird die Suche nach renditeträchtigen Raritäten eröffnet. In der Vergangenheit hat es bei entsprechenden Versteigerungen immer wieder Sensationen gegeben: So wurde im Jahr 2011 bei einer Auktion ein 20-Mark-Stück aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha aus dem Jahre 1872 für 130.000 Euro verkauft - der Schätzpreis belief sich auf 75.000 Euro.

Auf der Suche nach Objekten mit einem derartigen Wertsteigerungspotenzial ist allerdings ein gewisses Fachwissen nötig. Bei der Auswahl von numismatischen Schätzen spielen mehrere Faktoren eine Rolle - neben der absoluten Seltenheit der jeweiligen Münze entscheidet auch die Beliebtheit des Sammelgebietes über den Wert. Zudem entscheidet die Seltenheit des Münzmaterials sowie die Erhaltung über den Preis, den Sammler und Liebhaber für eine Rarität bezahlen. Bei der Seltenheit spielt nicht nur die ursprüngliche Prägeauflage der Münze eine Rolle - durch Kriegswirren oder gezielte Maßnahmen der Zentralbanken werden oft große Teile der Ursprungsauflage wieder eingezogen. Und niedrige Auflagen allein machen noch lange keine Sammler-Sensation aus: Viele moderne Prägungen werden absichtlich mit niedrigen Auflagen produziert, um Seltenheit vorzugaukeln. Da sich jedoch kaum jemand für diese Stücke interessiert, gibt es auch keine Nachfrage dafür.

Eine grobe Richtung bei der Preisgestaltung gibt auch das jeweilige Münzmetall vor - in der Vergangenheit wurden Münzen vor allem in Bronze, Kupfer und Silber hergestellt, zudem gilt Gold als der Inbegriff für eine wertstabile Münze. Der reine Metallpreis fungiert praktisch als Wertversicherung für die Münze - auch wenn das Interesse von Liebhabern an der Münze zurück geht, behält sie ihren Metallwert. Eine Wissenschaft für sich ist die Bestimmung des Erhaltungsgrades einer Münze - die Einstufung zwischen "schön" und "Stempelglanz" ist das Maß aller Dinge bei der Einschätzung des Sammlerwertes. Münzen in der Erhaltung "schön" sind normalerweise nicht sammelwürdig und werden nur dann ins Album aufgenommen, wenn es keine Stücke in besserer Erhaltung gibt oder diese zu teuer für den üblichen Münzensammler-Geldbeutel sind. Wird eine Münze dagegen mit der höchsten Umlauferhaltung "Stempelglanz" bewertet, muss sie praktisch tadellos sein. Der ursprüngliche Glanz muss noch sichtbar sein, auch kleinste Kratzer sind tabu.