Gold: Macht Sparen überhaupt Sinn?
Die Angst vor einem Zusammenbruch des Euros war im September 2012 extrem ausgeprägt. Weit reichende Hilfszusagen der EZB und der Fed haben dann dazu geführt, dass die Stimmung wieder etwas aufhellte. In Reaktion darauf kam es aber zu einem Comeback der Inflationsangst und damit auch des Goldpreises.
Selbst angesehene Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft sind mittlerweile davon überzeugt, dass die Inflation kommen wird. Auch Anshu Jain, Co-Chef der Deutschen Bank, nimmt kein Blatt mehr vor den Mund. In einem Zeitungsinterview kurz nach der Ankündigung der geldpolitischen Stützungsaktionen dies- und jenseits des Atlantiks meinte er zur Euro-Rettungsaktion: „Die Konsequenz wird schlussendlich Inflation sein… Aber das ist ein Preis, den wir für Europa zahlen werden müssen – und langfristig wird es sich lohnen.“ Das größte Problem stellt allerdings nicht die absolute Höhe der Inflation dar, sondern die Tatsache, dass deutsche Anleger aufgrund der Eurokrise unter negativen Realzinsen leiden. Das heißt: Deutsche Staatsanleihen werfen derzeit Renditen ab, die nicht einmal die Inflationsrate ausgleichen. Das Minimalziel Vermögenserhalt scheitert selbst bei Rentenpapieren mit zehnjähriger Laufzeit.
So bleiben Sie mit Edelmetallen mobil
Im Grunde genommen werden in der gegenwärtigen Marktphase Sparer bestraft und Schuldner über das eigentlich zu niedrige Zinsniveau belohnt. Aus ökonomischer Sicht macht es gegenwärtig sogar mehr Sinn, sich zu verschulden, weil man künftige Tilgungen – bedingt durch die mit der Inflation verbundene Geldentwertung – über weniger werthaltiges Geld leisten kann. Und ein deutlicher Zinsanstieg dürfte derzeit ausgesprochen unwahrscheinlich sein. Die US-Notenbank Fed versprach zum Beispiel den verängstigten Investoren auf ihrer umjubelten September-Sitzung sogar, die „ultraniedrigen“ Leitzinsen bis 2015 – und damit länger als bislang geplant – beizubehalten. Für das gelbe Edelmetall gelten niedrige Zinsen generell als vorteilhaft, schließlich fällt Goldbesitzern in Niedrigzinsphasen der Verzicht auf magere Zinseinnahmen relativ leicht. Sollte die Inflation anziehen und die Zinsen eher stagnieren, dürfte sich das Problem der negativen Realzinsen zusätzlich verstärken. Sachwerte wie Aktien, Immobilien und – last but not least – Gold, betrachten viele Anleger als Möglichkeit, ihr Vermögen zu schützen. Staatsanleihen geraten angesichts wachsender Bonitäts- und Konjunkturprobleme der überschuldeten Staaten hingegen mehr und mehr ins Abseits.
Gold auf Platz Eins bei Forsa-Umfrage
Eine im Juni 2012 veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von pro aurum war in einem Punkt besonders interessant. Auf die Frage von welchem Investment sich die Befragten bei einem Anlagehorizont von drei Jahren den höchsten Wertzuwachs versprechen, landete Gold mit 38 Prozent auf dem ersten und Anleihen mit drei Prozent auf dem letzten Platz. Damit nahm die Zuversicht für Gold seit September 2011 um vier Prozentpunkte zu und bei Anleihen um zwei Prozentpunkte ab.
Unabhängige Vermögensberater raten bereits seit Jahren dazu, einen Teil des Vermögens in Gold zu investieren, Tendenz steigend. Als besonders erfahren und erfolgreich gilt in diesem Genre, Dr. Jens Ehrhardt, von der DJE Kapital AG. In seinem Flaggschifffonds mit einem Investitionsvolumen von fast 600 Millionen Euro, der in den vergangenen 25 Jahren den MSCI World um Längen schlug, beläuft sich das Goldexposure derzeit auf rund zehn Prozent. Diese Quote hält er für alle Anleger mit einer gewissen Risikoaffinität für empfehlenswert. Extrem pessimistische Experten neigen häufig aber zu einem deutlich höheren Goldanteil. Eine interessante Argumentation vertritt hier James Turk, dessen von ihm gegründete US-Edelmetall-Handelsplattform mittlerweile Kundengold im Wert von 1,8 Milliarden Dollar verwahrt. Bereits 2004 schrieb er als Co-Autor ein Buch über den kommenden Kollaps des Dollars. Er plädiert mit Blick auf Gold für die folgende Daumenregel: Der Goldanteil im Portfolio sollte gleich hoch sein wie das Alter. Konsequenz: Je älter man wird, desto höher sollte die Goldquote ausfallen. Damit dürften hierzulande die meisten Anleger chronisch unterinvestiert sein.
Wer sich aber Goldbarren und –münzen als Absicherung gegen unsichere Zeiten zulegt, sollte seinen Bedarf an Sicherheit auf jeden Fall auch bei der Verwahrung des Goldschatzes gebührend berücksichtigen. In den in Wien und München angesiedelten Edelmetalldepots von pro aurum erfüllen höchste Sicherheitsstandards diesen nachvollziehbaren Wunsch. Zollfreilager in der Schweiz und Hongkong können für so manchen Goldfan aufgrund der Lagerung außerhalb der Eurozone noch einen Tick sicherer und für die Liebhaber von Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium aufgrund der Vorteile hinsichtlich der anfallenden Mehrwertsteuer zudem einen Tick sinnvoller sein.