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Historische Münzen: Staubfänger oder Vermögensanlage?

Ob Kunstgegenstände, Antiquitäten oder Oldtimer – Sachwerte stehen bei Investoren hoch im Kurs. Auch Münzsammlungen rücken als alternative Vermögensanlage vermehrt ins Blickfeld.

Auf der Suche nach wertstabilen Anlagemöglichkeiten interessieren sich Investoren auch für Gold- und Silbermünzen. Denn Münzen besitzen nicht nur einen eindeutigen Metallwert, sondern können unter Sammlern lukrative Preise erzielen. Für die Erben ist Opas Münzsammlung also beileibe kein Staubfänger, sondern kann vielmehr ein wertvolles Vermögen darstellen. Doch Vorsicht: Die Numismatik-Experten von pro aurum empfehlen eine Neuanlage in historische Münzen nur, wenn Leidenschaft und Sachkenntnisse für die Numismatik vorhanden sind. Für wen Münzen eine interessante Sachwert-Anlagevariante darstellen und wer lieber eine Investition in Edelmetallbarren vorziehen sollte, erklärt Jacek Hartmann, Numismatik-Experte bei pro aurum.

Herr Hartmann, wem würden Sie eine Investition in historische Münzen empfehlen?

Ähnlich wie Oldtimer und Antiquitäten kann auch eine Münzsammlung eine sinnvolle Kapitalanlage sein – vorausgesetzt, Expertise und Leidenschaft für dieses Genre sind vorhanden. Denn man sollte schon beurteilen können, ob eine Münze einen stabilen Wert darstellt oder nicht. Die Vorteile, die Münzsammlungen für Investoren bieten können, sind zu erwartende steigende Edelmetallpreise sowie eine numismatische Wertsteigerung. Wer sich also eine Münzsammlung als alternative Sachwertanlage zulegen möchte, sollte sich für Geschichte interessieren und ein gewisses Maß an Fachkenntnissen besitzen.

Wann macht eine Investition in Edelmetallbarren mehr Sinn?

Wer den zeitlichen Aufwand der Recherche nach Marktwert und -entwicklung, beispielsweise über Auktionen, scheut und sich nur auf das Edelmetall und dessen Wertentwicklung konzentrieren möchte, der ist bei Barren besser aufgehoben.

Was macht den Wert der Münzen aus?

Wenn wir den sentimentalen Wert ausklammern, sind Material, Erhaltung, heutiges Vorkommen und Nachfrage entscheidend. Letztere ist, bezogen auf den Wert einer Prägung, elementar. Wenn keine Nachfrage vorhanden ist, reduziert sich der Wert einer Prägung auf das Material.

Wovon hängt die Preisentwicklung ab?

Auch hier spielt die Nachfrage die entscheidende Rolle. Eine schwach erhaltene, sehr stark zirkulierte, aber am Markt sehr gefragte Prägung kann monetär interessanter sein als ein Einzelstück von höchster Qualität, das niemand haben will. Der Wert der stark vorkommenden Prägungen, wie etwa der 20-Mark-Prägungen von Wilhelm II. von Preußen, hängt eher vom Material ab und damit von den Schwankungen des jeweiligen Metallwertes.
 

 

Wie lässt sich ermitteln, was Opas Münzsammlung noch wert ist?

Am besten können die Experten, die sich fast täglich mit Numismatik beschäftigen, den Wert einer Münzsammlung bestimmen. Mein Rat: Suchen Sie einen professionellen Münzhändler Ihres Vertrauens auf, damit Sie eine faire Preisermittlung bekommen.

Wie sollten Münzen idealerweise aufbewahrt und gelagert werden?

Zum Schutz vor Umwelteinflüssen gehören Münzen in einen Münzkasten, wo die Exponate einzeln und trocken aufbewahrt werden. Und denken Sie daran: Münzsammlungen können durchaus beachtliche Vermögenswerte darstellen, die vor unbefugtem Zugriff zu schützen sind. Je wertvoller die Sammlung ist, desto empfehlenswerter ist die Lagerung in einer professionellen Tresoranlage, wo die Ware auch versichert ist. Und bitte die Münzen nicht reinigen, das kann zur Wertminderung einer Sammlung führen!

Wo kann ich numismatische Münzen an- bzw. verkaufen?

Gelegenheiten für den Münzverkauf beziehungsweise Münzankauf ergeben sich bei Auktionen und natürlich bei soliden Münzhändlern.

Welche Objekte umfasst die Numismatik außer den Münzen noch?

Neben Münzen sind Münzstempel, Medaillen, Jetons und Marken, aber auch Papiergeld Objekte der Numismatik.

Wann wurden die ersten Münzen geprägt?

Das Alter des vermutlich ersten unedlen Metallgeldes wird auf knapp über 4.000 Jahre geschätzt. Die ersten edlen Münzen brachten die Lyder zwischen 650 und 600 vor Christus hervor.

Welche thematischen Sammlergebiete gibt es?

Viele Münzensammler spezialisieren sich auf ein bestimmtes Themengebiet, in dem sie dann über die Jahre ein großes Wissen aufbauen. Typische Sammlergebiete sind zum Beispiel Münzen aus bestimmten geografischen Regionen oder historischen Epochen oder aber mit bestimmten Münzenmotiven wie Herrschergestalten oder Tierfiguren. Und es gibt diejenigen Liebhaber, die nur Münzen aus bestimmten Materialien wie zum Beispiel Silber oder Bimetallen sammeln.

Was ist beim Aufbau einer Münzsammlung zu beachten?

Wer neu in dieses spannende Themenfeld einsteigt, sollte sich erst mal theoretisch mit der Numismatik auseinandersetzen. Dafür bietet der Markt eine Vielzahl an Fachzeitschriften oder Online-Plattformen. Sobald es dann an Aufbau und Pflege einer Münzsammlung geht, leisten auch Münzvereine fundierte fachliche Hilfe. Die Erfahrungen kommen dann mit der Zeit von alleine – und oftmals auch das „Sammlerfieber“.

Die Numismatik ist ein Schwerpunkt des pro aurum Edelmetallhandels. Was bieten Sie privaten und institutionellen Kunden an?

Wir begleiten unsere Kunden mit der gesamten Palette eines professionellen Numismatik-Handels. Das reicht von der kompetenten Bewertung der Stücke bis hin zum fairen An- und Verkauf. Auf Wunsch übernehmen wir auch die Auktionsvertretungen für unsere Kunden. In unseren Hochsicherheitstresoren bieten wir zudem eine umfassende Lager- und Versicherungsleistung für diese Vermögenswerte an.
 


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