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Robert Hartmann: „pro aurum steht für innovative und intelligente Produkte rund um Edelmetalle“

Das Interview führte Benjamin Summa, Unternehmenssprecher von pro aurum
 

Wie wird sich der Goldmarkt in 2012 entwickeln?

Der Goldpreis müsste aufgrund der Inflation bzw. des daraus erfolgten Kaufkraftverlustes auf mehr als 7000 Euro steigen, um das Tageshoch von 850 Dollar des Jahres 1980 real zu übertreffen. Zu diesem Ergebnis kommen renommierte Analysten in Ihren aktuellen Studien. Da ist also noch sehr viel Luft nach oben. Der langfristige Aufwärtstrend ist meines Erachtens trotz der Korrekturen in den vergangenen Wochen intakt. Wichtige Fundamentaldaten sprechen dafür, dass die Edelmetallpreise auch künftig anziehen werden, beispielsweise die enorme Gold-Nachfrage aus China, die inflationsbedingten Kostensteigerungen bei Förderung und Verarbeitung sowie die zunehmenden geopolitischen Risiken und die rasant steigenden Staatsverschuldungen. Wir gehen davon aus, dass das Absicherungsbedürfnis der Anleger vor dem Hintergrund der Euro-Krise in den kommenden Monaten weiter zunehmen wird. Ein konkretes Kursziel zu nennen, wäre zwar unseriös – aber eines gilt: Solange die Eurostaaten Geld drucken, um Finanzlöcher zu stopfen, wird der Goldpreis per Saldo aufwerten. Das relativ hohe Kursniveau auf Dollar- und Eurobasis beim Goldpreis ist aufgrund der Währungsunsicherheit sicherlich kein Kaufhemmnis. Gold ist und bleibt ein Garant in Krisenzeiten für die Kaufkrafterhaltung und somit ein Muss in jedem Portfolio.


Wie ist das Geschäftsmodell aufgebaut und welche Ziele verfolgen Sie?

pro aurum steht für innovative und intelligente Produkte rund um Edelmetalle. Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist die hervorragende Edelmetallexpertise unserer Mitarbeiter in den Bereichen Beratung, Numismatik, Logistik und Handel. Die Zielsetzung ist, unsere Kunden durch über rund 60 Fachvorträge im Jahr und einen umfangreichen Informationsbereich auf unserer Webseite an diesem Expertenwissen teilhaben zu lassen. Auch die Begriffe Vermögens- und Inflationsschutz gehören zur Unternehmensphilosophie. Denn trotz milliardenschwerer Rettungsmanöver schwindet das Vertrauen der Bevölkerung in die Papierwährungen. Wir nehmen die Verantwortung wahr, Vermögen zu sichern und Existenzen zu schützen. Im Münchner Goldhaus und in den Niederlassungen in Berlin, Dresden, Bad Homburg, Düsseldorf, Wien, Zürich und Lugano bieten wir die komplette Bandbreite der Vermögenssicherung durch Edelmetalle an – dazu gehören der An- und Verkauf von Edelmetallen, eine numismatische Abteilung, Schließfächer, der mehrwertsteuerfreie Erwerb von weißen Edelmetallen (Silber, Platin, Palladium) im Zollfreilager in der Schweiz und in Hongkong, ein Edelmetalldepot im Goldhaus und in Wien sowie die Fondslösung pro aurum ValueFlex.
 

Wie gestalten Sie bei pro aurum die Portfolio-Strukturierung?

Unser Motto lautet „Wer streut, rutscht nicht“. Immer mehr Anleger integrieren neben Aktien, Geldwerten, Immobilien, Rentenpapieren und liquiden Mitteln auch Edelmetalle je nach Mentalität in ihr Vermögensportfolio. Dabei macht es durchaus einen Unterschied, ob die Altersvorsorge, die Vermögensoptimierung oder der Inflationsschutz im Zentrum der Anlageentscheidung steht. Um das ersparte Vermögen in der momentanen Periode zu schützen und die Kaufkraft zu erhalten, sollten Kunden aus unserer Sicht die Anlageklasse Edelmetalle mit mindestens 15 bis 25 Prozent gewichten, davon 80 Prozent in Gold und 20 Prozent in Silber. Kürzlich haben wir einen „Edelmetallrechner“ technisch auf unserer neuen Web-Präsenz proaurum.de umgesetzt. Dieser berücksichtigt Risikoneigung, Anlagezeitraum und macht Vorschläge hinsichtlich Stückelung und Edelmetall. Kunden brauchen beim Thema Portfolio-Optimierung Orientierung durch Informationen.
 

Warum haben Sie den pro aurum Valueflex ins Leben gerufen und wie ist seine Wertentwicklung bis jetzt verlaufen?

Die Edelmetallaktien sind derzeit gegenüber physischem Gold stark unterbewertet, unser Fonds notiert derzeit unter seinem Ausgabekurs. Unsere Erwartung ist, dass sich dies in den kommenden 12 bis 24 Monaten ändern wird. Die meisten Minenaktien haben aktuell ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis, zudem sehen wir derzeit eine große Akquisitionswelle in dieser Branche. In allen Edelmetall-Haussen haben die Minenaktien im Finale das physische Gold outperformt. Das sollte auch dieses Mal wieder so sein. Grundsätzlich partizipiert der Anleger bei Goldminen zu 100 Prozent an der gesamten Goldwertschöpfungskette „Ausrüstung, Förderung, Produktion und Weiterverarbeitung“ und kommt zusätzlich in den Genuss von Dividenden und Übernahmephantasie. Unser Fonds investiert aktuell knapp 29 Prozent des Fondsvermögens in physisches Gold, das im Münchner Goldhaus von pro aurum hinterlegt ist. 57 Prozent sind in Edelmetallaktien angelegt und 14 Prozent werden als Liquidität vorgehalten.


Welche Rolle spielt die Numismatik im Hause pro aurum und warum wird sie von Kunden genutzt?

Die Numismatik fasziniert die Menschen, weil diese erkennen, dass die alten Schätze ihren Wert über Jahrtausende erhalten haben – auch der geschichtliche Kontext ist für viele Anleger reizvoll. Der steigende Goldpreis hat in den vergangenen Jahren für einen regelrechten Run auf Sammlermünzen gesorgt. Angeheizt wird der Wertzuwachs zudem durch ein steigendes Interesse von Investoren aus Asien. Das hat sicherlich damit zu tun, dass sich vor allem in China der Lebensstandard für eine breite Mittel- und Oberschicht deutlich verbessert hat. Wir empfehlen unseren Kunden, in deutsche Münzen zu investieren, beispielsweise Münzen aus der Zeit des Kaiserreiches, weil wir hier ein überschaubares, abgegrenztes Sammlergebiet mit deutlichem Entwicklungspotential sehen.
pro aurum bietet eine sehr breite Palette an Dienstleistungen im Bereich der Numismatik an: Die Bewertung von Münzsammlungen und einzelnen Stücken und den Kauf und Verkauf von numismatischen Münzen. Wir nehmen die Ware intensiv unter die Lupe, bewerten die Schätze und unterbreiten dem Kunden ein Angebot. Wer nicht sofort verkaufen will, bekommt von uns die passende Unterstützung bei der Versteigerung – mindestens einmal pro Jahr veranstalten wir eine eigene Auktion. Daneben sind wir ständig auf Börsen unterwegs und versuchen selbst, interessante Schätze zu erwerben. Zudem vertreten wir Kunden weltweit bei solchen Auktionen. Des Weiteren bieten wir Numismatik-Tage in unseren Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Dort können die Kunden Münzen kaufen oder verkaufen oder sich einfach nur beraten lassen.


Was sind ihre persönlichen Unternehmensziele in diesem Jahr?

Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich in Mitarbeiter, Technik und Niederlassungen investiert. Das wollen wir auch künftig tun. Im Vordergrund steht, die bei uns im Hause aufgebaute Edelmetall-Expertise an Interessierte weiterzugeben und unsere Produkte als eine zeitgemäße Anlage in einem krisenhaften Umfeld zu empfehlen. Wir forcieren weiterhin ein gesundes Unternehmenswachstum – das Bekenntnis zur Fläche spielt vor diesem Hintergrund eine große Rolle.