Was ist Geld und wer hat es erfunden?
Dr. Michael Grandt
Jeder hat es in unterschiedlichen Mengen und jeder spricht davon. Ohne Geld kann man sich nichts leisten. Doch was »Geld« eigentlich ist und wer es in Umlauf gebracht hat, wissen nur die Wenigsten.
Was ist Geld?
Das Wort »Geld« leitet sich vom indogermanischen »ghel« (»Gold«) und dem althochdeutschen »gelt« (»Vergeltung« oder »Wert«) ab.
Geld existiert in zwei Formen:
1. Materiell: Geldmünzen, Banknoten
2. Immateriell: Bankguthaben, Kreditzusagen
Die Arten von Geld sind:
1. Warengeld (ein Gut, das als Tauschmittel eingesetzt werden kann, z. B. Edelmetalle)
2. Warengestütztes Geld (der »Wert« wird durch das Umtauschversprechen in andere wertvolle Güter garantiert)
3. Fiatgeld (ungedecktes Papiergeld)
4. Befehlsgeld (das auf »Befehl« einer Regierung geschaffen wird)
5. Quasigeld (besteht aus finanziellen Aktiva, das zu Bargeld und Sichteinlagen gemacht werden kann)
Die Funktionen des Geldes sind:
1. Zahlungsmittelfunktion (Tausch- oder Zahlungsmittel)
2. Wertaufbewahrungsmittel
3. Wertmaßstab und Recheneinheit (Kaufkraft)
Geld im Umlauf sind die Kassenbestände der Nichtbanken, Sichteinlagen sind Guthaben auf Bankkonten und das Geldangebot umfasst alles, was man als Geld betrachtet.
So wird die Messung des Geldangebotes vorgenommen:
1. M 1 (Bargeld im Umlauf, Reiseschecks und Sichteinlagen)
2. M 2 (wie M 1 plus Aktiva, die schnell in Bargeld und Sichteinlagen umgewandelt werden können)
3. M 3 (wie M 2 plus Aktiva, die nicht so schnell in Bargeld und Sichteinlagen umgewandelt werden können)
Geld ist nur ein Begriff
In der Wissenschaft definiert sich »Geld« durch das, was es in einer Volkswirtschaft leistet: »Geld ist jeder Vermögensgegenstand, der ganz leicht zum Kauf von Gütern und Diensten eingesetzt werden kann«.
»Geld« ist aber nur ein Begriff, eine Vorstellung die man nicht sehen kann. Scheine und Münzen sind kein Geld, sondern nur ein Symbol dafür, allerdings mit Macht und Einfluss. Geld ist neutral und behandelt alle Menschen gleich, ohne Diskriminierung und ohne Einschränkung.
»Geld ist das Fundament der Gesellschaft, eine notwendige Erfindung, ohne die unser heutiges Leben nicht funktionieren würde. Mit Geld sind wir Jemand, es definiert den Wert und den Rang unserer Person in der Gesellschaft«
Geld erleichtert den Handel, erhöht so den Wohlstand, produziert aber selbst nichts. Der schottische Moralphilosoph und Begründer der klassischen Nationalökonomie, Adam Smith, verglich Geld mit einem Verkehrsweg, »der alles Heu und Getreide des Landes zu den Märkten bringt, ohne selbst etwas zu produzieren«.
Geld erlaubt ein Leben in Sicherheit, ohne jeden Tag einen Existenzkampf kämpfen zu müssen. Geld erlaubt Annehmlichkeiten, die den Lebensstandard verbessern.
Wahr ist: Zu wenig Geld kann uns unglücklich machen, zu viel aber auch.
Wer hat »Geld« erfunden?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir weit in die Vergangenheit zurückreisen:
Während die Sumerer in der Frühzeit der Menschheit mit Gold- und Silberbarren bezahlten, geschah dies in der Südsee mit Kaurimuscheln und in Osteuropa mit Fellen.
Doch etwa um 700 v. Christus prägte das Volk der Lydier in Kleinasien (heute Türkei) zum ersten Mal Münzen. Sie taten dies wohl aus reiner Zweckmäßigkeit, da sie zwischen Griechenland, Persien und Mesopotamien besonders viel Handel betrieben.
Das Bezahlen mit den Münzen erleichterte ihre Geschäfte enorm, denn nun musste nicht mehr jedes Mal gewogen und abgezählt werden, wie beim reinen Warentausch. Die Münzen der Lydier verbreiteten sich im Laufe der Zeit auf der ganzen Welt.
China war dann im 11. Jahrhundert das erste Land, das »Papiergeld« erfand, weil Münzen zu knapp geworden waren.
Geld regiert das Geld
Doch heutzutage regiert Geld das Geld! Genau das ist das Problem! Geld ist nichts Werthaltiges mehr. Nur ein Fetzen, das durch den Stempel einer staatlichen Notenbank zu einem Zahlungsmittel legitimiert wird. Ansonsten wäre es so wertlos wie ein Kaugummipapier.
Echte Werte schaffen hingegen Edelmetalle wie Gold und Silber. Sie sind nicht wertlos und werden niemals wertlos werden. Das haben die letzten 5.000 Jahre gezeigt. Vertrauen Sie also keinen Papierfetzen, sondern echten Sachwerten.
Dr. h.c. Michael Grandt, Jahrgang 1963, arbeitet seit 1992 als Publizist, Dozent und Fachberater für die Themenbereiche Wirtschaft, Finanzen und Zeitgeschichte. Er hat an zahlreichen Fernsehreportagen u.a. für BBC, Channel 4, ORF, RTL, SAT 1 und PRO 7 mitgearbeitet und ist in vielen TV-Talkshows als Experte aufgetreten.
Michael Grandt hat über 800 Contents verfasst und bisher 22 Bücher publiziert. Seine Werke „Der Crash der Lebensversicherungen“; „Der Staatbankrott kommt!“, „Europa vor dem Crash“ (mit Udo Ulfkotte und Gerhard Spannbauer), „Der Euro-Crash kommt“, in denen er die Euro-Krise schon vor Jahren präzise vorausgesagt hat, waren und sind seit Monaten auf den Bestsellerlisten von Spiegel, Handelsblatt und Manager-Magazin. Sein neues Buch „Vorsicht Lebensversicherung!“ ist jetzt im Buchhandel erhältlich.
Im GeVestor-Verlag gibt er seit kurzem seinen eigenen Börsenbrief „Unter vier Augen – Wissen, was andere nicht wissen“ heraus https://www.gevestor.de/shop/details/unter4augen.html , der die Vermögenssicherung fokussiert.
2005 wurde Dr. Grandt die Staufermedaille für besondere Verdienste für das Land Baden-Württemberg und 2011 die Ehrendoktorwürde der staatlichen rumänischen Universität Pitesti verliehen. Er hält erfolgreiche Vorträge zu den Themen Finanzen und Wirtschaft. Mehr über seine Arbeit finden Sie unter www.michaelgrandt.de.