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Gibt es noch "sichere" Währungen?

Der Schweizer Franken

Dr. Michael Grandt

Die Risiken für Anleger steigen. Immer mehr Menschen trauen dem Euro und dem US-Dollar nicht mehr über den Weg. Verzweifelt suchen Sie nach Ersatzwährungen, um ihr Erspartes in Sicherheit bringen zu können, bevor es kracht. Aber gibt es die überhaupt?


Am 7. Mai 1850 wurde der Franken als Währung der Schweiz eingeführt und hat sich seit über 160 Jahren gehalten.

Die Schweiz gilt seit jeher als sicherer Hafen in Krisen-als auch in Kriegszeiten und verstand es bisher, sich aus den bewaffneten Konflikten herauszuhalten. Die Wahrung der Neutralität (wenigstens in der Theorie) tat sein Übriges dazu bei, dass die Schweiz bis heute ein gutes Ansehen geniesst.

 

Folgendes spricht für den Schweizer Franken:


Stabile Wirtschaft

• Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich trotz des starken Franken in guter Verfassung. Die Konjunktur-Prognose wurde
  jüngst von 0,5% auf 0,8% angehoben. In Europa hingegen wird mit einer Rezession gerechnet.

• Die Währung profitiert von geopolitischen Risiken in anderen Regionen, etwa der Konflikt in Syrien und den Anspannungen
  zwischen Israel und dem Iran.

• Die Nachfrage nach der Fluchtwährung Schweizer Franken ist aktuell durch Zuflüsse aus dem Nahen Osten stark. Auch dort weiß man:
  Der Schweizer Franken ist ein sicherer Hafen.

• Die Schweiz fällt durch seine positive Handelsbilanz und große, defensive Konzerne auf.

• Zudem haben die Schweizer keine Verpflichtungen marode EU-Staaten zu retten.

• Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft mitteilte, trotzt die Schweizer Wirtschaft den Krisenängsten. Das Wachstum war im ersten
  Quartal höher als erwartet und die Binnennachfrage war gut.

• Der Export erweist sich trotz einem Frankenkurs von 1,20 je Euro als widerstandsfähig und geht nicht so stark zurück, wie erwartet.


Golddeckung wurde abgeschafft

Was viele nicht wissen: Der Schweizer Franken war früher zu mindestens 40 Prozent mit Gold gedeckt. So sah es die Schweizer Bundesverfassung vor.

Doch mit dem Beitritt der Schweiz zum Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahre 1992 wurde dieses Prinzip aufgegeben. Durch eine Revision der Verfassung, die am 1. Januar 2000 in Kraft trat, verschwand die Golddeckung. Somit löste sich der Schweizer Franken als letzte Währung von dem Edelmetall.


Fazit

Mit den Schweizer-Anleihen profitieren Sie – wie so oft in der Vergangenheit – in der Krise. Gleichzeitig sorgen Sie damit, dass Ihre Barreserve von einer umfassenden Euroabwertung nicht betroffen wäre. Ein weiterer Vorteil ist die hohe Sicherheit, da in der Schweiz in den nächsten Jahren weder ein Staatsbankrott noch eine große Krise erwartet wird. Der Schweizer Franken bleibt daher, trotz allen Unkenrufen, eine der Krisenwährungen.

Aber auch hier gilt: Die Anlage in einer Fremdwährung ist immer mit Risiken bedacht. Um kurzfristig liquide zu sein, eignen die Norwegische Krone und der Schweizer Franken als Anti-Euro-Währung. Denken Sie aber auf jeden Fall an eine Streuung, denn langfristig haben Edelmetalle die Nase vorn.


Dr. h.c. Michael Grandt, Jahrgang 1963, arbeitet seit 1992 als Publizist, Dozent und Fachberater für die Themenbereiche Wirtschaft, Finanzen und Zeitgeschichte. Er hat an zahlreichen Fernsehreportagen u.a. für BBC, Channel 4, ORF, RTL, SAT 1 und PRO 7 mitgearbeitet und ist in vielen TV-Talkshows als Experte aufgetreten.

Michael Grandt hat über 800 Contents verfasst und bisher 22 Bücher publiziert. Seine Werke „Der Crash der Lebensversicherungen“; „Der Staatbankrott kommt!“, „Europa vor dem Crash“ (mit Udo Ulfkotte und Gerhard Spannbauer), „Der Euro-Crash kommt“, in denen er die Euro-Krise schon vor Jahren präzise vorausgesagt hat, waren und sind seit Monaten auf den Bestsellerlisten von Spiegel, Handelsblatt und Manager-Magazin.

Im GeVestor-Verlag gibt er seinen eigenen Börsenbrief „Unter vier Augen – Wissen, was andere nicht wissen“ heraus, der die Vermögenssicherung fokussiert.

2005 wurde Dr. Grandt die Staufermedaille für besondere Verdienste für das Land Baden-Württemberg und 2011 die Ehrendoktorwürde der staatlichen rumänischen Universität Pitesti verliehen. Er hält erfolgreiche Vorträge zu den Themen Finanzen und Wirtschaft. Mehr über seine Arbeit finden Sie unter www.michaelgrandt.de.