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Silber, das Gold des kleinen Mannes

Dr. Michael Grandt

Wegen der anhaltenden Euro- und Schuldenkrise begreifen immer mehr Menschen, dass ihr Geld nicht mehr sicher, sondern eigentlich nur ein - von Regierungen legitimiertes Versprechen auf einem quasi »wertlosen« Papierfetzen ist. Gold hingegen gilt als Krisen- und Vermögensschutz. Aber nicht jeder kann sich das gelbe Edelmetall leisten. Eine Alternative für den kleinen Geldbeutel ist Silber.


1. Hintergründe

Ähnlich wie Gold wurde Silber schon 5000 Jahre vor Christus zu Schmuck verarbeitet und diente in vielen frühen Gesellschaften als Zahlungsmittel. Die weltweiten Silbervorkommen werden etwa 15 bis 20-mal höher geschätzt als die von Gold. Die Fördermenge beträgt etwa das Achtfache.

Demnach ist für Silberfans das ideale Edelmetall jenes, das über die Vermögenssicherung hinaus eine steigende realwirtschaftliche Bedeutung hat. Auf Silber trifft dies zu, denn die Industrie braucht immer mehr des weißen Edelmetalls – und das für folgende Zukunftstechnologien:
 

  1. Silberbasierte Leitpasten in RFID-Transpondern
  2. Nano-Silber in antibakteriellen Anwendungen
  3. Silber-Zink-Akkumulatoren in mobiler Informations- und Kommunikationstechnologie
  4. Silber-Katalysatoren in alkalihaltigen Brennstoffzellen
  5. Bei OLED-Displays, Farbstoffzellen und solarthermischen Kraftwerken    
Die Bedeutung des Silbers wird in der Realwirtschaft weiter zunehmen, die bekanntesten Ressourcen aber in knapp 30 Jahren völlig aufgebraucht sein.



 

 Einen Teil Ihres liquiden Vermögens in Silber zu investieren ist deshalb kein Fehler. Gängige Silbermünzen sind:

  • Wiener Philharmoniker (Österreich)
  • Maple Leaf (Kanada)
  • American Eagle (USA)
  • Britannia (Großbritannien)
  • Kookaburra (Australien)
  • Panda (China)
  • Libertad (Mexiko)
     

Einige Eckdaten zur Entwicklung des Silberpreises (je Feinunze in US-Dollar):

1902:

 0,47
1919:  1,38
1932:  0,24
2001:  4,04
2006: 14,69
2008: 20,82
2010: 23,25
2011: 26,52
Allzeithoch: 50,0 (am 18. Januar 1980)


2. Silber ist unterbewertet

In den USA existierte im 19. Jahrhundert ein Währungssystem, das durch Gold- und Silber gedeckt war. Die Preise beider Edelmetalle entwickelten sich bis dahin parallel zueinander. Silber büßte aber seine Bedeutung ein, als der Übergang zur reinen Golddeckung vollzogen wurde. Sein absoluter und relativer Wert sank.

Bis heute versuchen Fachleute einen »fairen« Preis für Silber festzulegen. Dies geschieht meist über einen Vergleich mit historischen Preisrelationen. Bei einem Verhältnis von 1:50 würde man also für eine Feinunze Gold, 50 Feinunzen Silber erhalten. Im Durchschnitt der letzten Jahrhunderte lag dieses Verhältnis, Schätzungen zufolge, zwischen 1:10 und 1:20.

Gegenwärtig notiert Silber zu Gold in einem Verhältnis von rund 1:56, also der Wert einer Feinunze Gold entspricht dem von rund 56 Feinunzen Silber.

Der Preis des Silbers ist also unterbewertet, denn das Verhältnis des natürlichen Vorkommens liegt nur bei 1:17,5.


3. Silber, die »bessere« Krisenwährung?

Stellen Sie sich vor, Sie wollen nach dem Zusammenbruch der Papierwährung ein Stück Fleisch beim Metzger kaufen. Sie bezahlen mit einer Goldmünze im Wert von dann vielleicht 1.200 oder 1.300 Euro.

Wie soll der Metzger Ihnen herausgeben? Zwar könnte er Ihnen Fleisch für Monate besorgen, aber bei einer eventuell vorgeschriebenen Rationierung geht das wohl kaum.

Im Krisenfall sollten Sie daher besser 1-Unze-Silbermünzen als Zahlungsmittel und Gold als Vermögenssicherung verwenden.


4. Fazit

In den letzten 5 Jahren hat sich der Silberpreis um etwas mehr als 160 Prozent erhöht. Und dennoch: Silber spielt (leider) bei den Vermögensanlagen der Deutschen fast keine Rolle. Das Silberinvestment wird sich allerdings in Zukunft deutlich steigern. Aber der Silbermarkt schwankt. Der Anleger darf das Investment daher nicht als kurzfristiges Renditeobjekt sehen, sondern als operativen Schutz.

Silber, »das Gold des kleinen Mannes« eignet sich hervorragend als Krisenwährung, weil sich deren Wert zur täglichen Grundversorgung eignet.



Dr. h.c. Michael Grandt, Jahrgang 1963, arbeitet seit 1992 als Publizist, Dozent und Fachberater für die Themenbereiche Wirtschaft, Finanzen und Zeitgeschichte. Er hat an zahlreichen Fernsehreportagen u.a. für BBC, Channel 4, ORF, RTL, SAT 1 und PRO 7 mitgearbeitet und ist in vielen TV-Talkshows als Experte aufgetreten.

Michael Grandt hat über 800 Contents verfasst und bisher 22 Bücher publiziert. Seine Werke „Der Crash der Lebensversicherungen“; „Der Staatbankrott kommt!“, „Europa vor dem Crash“ (mit Udo Ulfkotte und Gerhard Spannbauer), „Der Euro-Crash kommt“, in denen er die Euro-Krise schon vor Jahren präzise vorausgesagt hat, waren und sind seit Monaten auf den Bestsellerlisten von Spiegel, Handelsblatt und Manager-Magazin.
Im GeVestor-Verlag gibt er seit kurzem seinen eigenen Börsenbrief „Unter vier Augen – Wissen, was andere nicht wissen“ heraus https://www.gevestor.de/shop/details/unter4augen.html , der die Vermögenssicherung fokussiert.

 

2005 wurde Dr. Grandt die Staufermedaille für besondere Verdienste für das Land Baden-Württemberg und 2011 die Ehrendoktorwürde der staatlichen rumänischen Universität Pitesti verliehen. Er hält erfolgreiche Vorträge zu den Themen Finanzen und Wirtschaft. Mehr über seine Arbeit finden Sie unter www.michaelgrandt.de.