Ausgabe 03 / 2017
Gold: Achterbahnfahrt im März
Der Goldhandel im März war zweigeteilt: In der ersten Monatshälfte rutschte er zeitweise unter 1.200 Dollar ab, um sich nachfolgend wieder in Richtung der bei 1.260 Dollar verlaufenden 200-Tage-Linie zu erholen. Für gute Laune sorgten neben dem schwachen Dollar die nachlassenden Zinsängste in den USA.
Bei deutschen Anleihen dominieren weiterhin ganz klar negative Realzinsen, bei US-Anleihen sind hingegen bei extrem langen Laufzeiten mittlerweile Renditen oberhalb der Inflation möglich. Robert Hartmann, Gründer und Geschäftsführer von pro aurum, geht nicht davon aus, dass die Renditen deutscher Staatsanleihen kurz- und mittelfristig die Inflation übertreffen werden. Er merkt an, dass viele Staaten die niedrigen Zinsen genutzt haben, um sich weiter exzessiv zu verschulden anstatt strukturelle (schmerzhafte) Anpassungen – insbesondere auf der Ausgabenseite – durchzuführen. Edelmetallexperte Hartmann ist davon überzeugt, dass das wichtigste Ziel der Notenbanken darin besteht, die Verschuldung der Staaten im Verhältnis zu deren Bruttosozialprodukt über die Inflation zu senken. Er sagt: „Das war in der Vergangenheit immer so und geht einher mit einer schleichenden Enteignung der Sparer.“ Seiner Ansicht nach kann diese Strategie aber nur gelingen, wenn das Vertrauen der breiten Masse in die eigenen Währungen erhalten bleibt. Sollte dieses eines Tages aber ernsthaft erschüttert werden, ist mit extremen Verwerfungen an den Finanzmärkten zu rechnen.
Bitcoins teuer wie noch nie
Der März verlief an den Goldmärkten alles andere als ereignisarm. Ein historisches Ereignis stellte zum Beispiel der Umstand dar, dass Anfang des Monats die digitale Währung Bitcoin gegenüber dem Dollar ein neues Rekordhoch markiert hat und erstmals sogar mehr gekostet hat als eine Feinunze Gold. Weil Bitcoins nicht von irgendwelchen Regierungen beliebig vermehrt werden können und außerhalb des Bankensystems kursieren, wird das digitale Geld häufig in einem Atemzug mit Gold genannt und als globale Alternativwährung betrachtet. Als sicherer Hafen eignet sich der Newcomer aufgrund seiner enorm hohen Volatilität aber eher nicht. So hat sich ein Bitcoin in den vergangenen zwölf Monaten um 147 Prozent verteuert, was sich in einer historischen 250-Tage-Volatilität in Höhe von 50 Prozent niedergeschlagen hat. Zum Vergleich: Beim gelben Edelmetall beläuft sich die Risikokennzahl aktuell auf lediglich 13,7 Prozent.
Doch mittlerweile hat Gold den „digitalen Herausforderer“ wieder klar abgehängt. Dies lag vor allem an der Weigerung der US-Börsenaufsicht SEC, den ersten Bitcoin-ETF zu genehmigen. Begründet wurde die Absage der SEC damit, dass der ETF wegen der mangelnden Regulierung des Bitcoin-Handels zu anfällig für Manipulationen und Betrügereien sei. In der Vergangenheit haben Hacker bereits mehrfach das Image der Kryptowährung arg ramponiert und Bitcoin-Anlegern Verluste von mehreren Hundert Millionen Dollar eingebrockt. Die Hoffnung, dass sich die im Jahr 2004 erfolgte Zulassung und damit verbundene Erfolgsgeschichte des ersten Gold-ETFs SPDR GOLD Shares im Bitcoin-Sektor wiederholen und den Wert der digitalen Währung beflügeln könnte, hat sich erst einmal in Luft aufgelöst.
Robert Hartmann betrachtet die Bitcoin-Perspektiven zwiespältig. Einerseits reizt ihn die Tatsache, dass die absolute Menge an Bitcoins begrenzt ist – sie sind also nicht beliebig vermehrbar. Andererseits hätten Staaten und deren Zentralbanken wenig Interesse daran, dass sich der Bitcoin langfristig als alternative Währung etablieren kann. Hartmann vertritt deshalb folgende These und erklärt: „Diese Pattsituation wird auch weiterhin dazu führen, dass die Ausschläge nach oben und unten verhältnismäßig heftig ausfallen werden. Für Kleinanleger ist diese Volatilität kaum auszuhalten.“ Ende März war der Bitcoin mit 1.040 Dollar übrigens 17 Prozent weniger wert als eine Feinunze Gold.
Ende des Monats schaffte es eine spektakuläre Meldung zum Thema Gold sogar in die „Tagesschau“: Der Raub der 100 Kilogramm schweren Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Berliner Bode-Museum. Die kanadische Goldmünze mit dem Konterfei der britischen Königin Queen Elizabeth hatte einen Nennwert von einer Million kanadischen Dollar (700.000 Euro) und einen Materialwert von ungefähr 3,7 Millionen Euro. Von der Sonderanfertigung gab es weltweit lediglich fünf Exemplare. Die Chance, dass das seltene Exemplar wieder unbeschädigt auftauchen wird, tendiert gegen Null. Und was lernen wir daraus: Das Lagern und Verwahren von Gold sollte man Profis wie pro aurum überlassen. In unseren Hochsicherheitstresoren wäre der Berliner Coup – um es mit den Worten des bereits verstorbenen TV-Verbrecherjägers Eduard Zimmermann auszudrücken – „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ nicht gelungen.
Yellens „taubenhafte Töne“ helfen
Mitte März erwarteten die Goldanleger mit großer Spannung die zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed. Im Vorfeld häufte sich die Bekanntgabe robuster als erwarteter US-Konjunkturindikatoren, und diverse US-Notenbanker äußerten sich ausgesprochen „falkenhaft“. Deshalb geriet der Goldpreis zunächst einmal unter erheblichen Verkaufsdruck und rutschte zeitweise sogar unter die Marke von 1.200 Dollar ab. Nachdem die US-Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöht wurden, drehte die Stimmung allerdings wieder. Dies lag vor allem am relativ vorsichtigen Tenor der Statements von Fed-Chefin Yellen. Außerdem haben die Währungshüter ihre Prognosen zum BIP-Wachstum, zur Arbeitslosenrate und zur Inflation für dieses Jahr nicht revidiert. Dies sorgte beim Goldpreis für Entspannung und führte zu einem signifikanten Rebound. Selbst der Wahlsieg der europa-freundlichen Kräfte in den Niederlanden vermochte dies nicht zu verhindern.
Unter politischen Aspekten darf man als europäischer Investor aber weiterhin verunsichert bleiben, schließlich stehen in Frankreich und Deutschland noch wichtige Wahlen aus und in Ländern wie Griechenland und Italien sind die Finanzprobleme weiterhin ungelöst. Nicht zu vergessen die Krisenregionen Türkei, Syrien, Libyen, Nordkorea, Ukraine, Südchinesisches Meer, Iran, Irak, Jemen, Ägypten usw. Und selbst die Supermacht USA macht derzeit nicht gerade den gesündesten Eindruck. Bislang gelang dem neuen US-Präsidenten Donald Trump herzlich wenig. Seine Einwanderungsdekrete wurden von der US-Justiz „kassiert“, während der Gesundheitsreform sogar von der eigenen Partei eine Absage erteilt wurde. Sollten die nächsten Großprojekte des Immobilienunternehmers ähnlich kläglich scheitern, dürften selbst die größten Optimisten unter den Börsianern zu zweifeln beginnen.
Für Robert Hartmann dürfte allerdings die folgende Börsenregel wieder einmal greifen: Politische Börsen haben kurze Beine. Er erklärt: „Ich denke nicht, dass es im Vorfeld zu größeren Umschichtungen kommen wird. Daher wird es im Falle einer Niederlage auch keine größeren und lang anhaltenden Rückschläge geben.“ Für Edelmetallprofi Hartmann ist es nämlich die Summe der Dinge, die den Goldpreis seit Beginn des Jahrtausends ansteigen lässt – allen voran die Ausweitung der Geldmengen.
Weltweit zweitwichtigster Kunde der Rand Refinery
Nach dem sehr erfreulichen Start in das Jahr 2017 hat sich die Umsatztätigkeit bei pro aurum im März recht deutlich abgeschwächt. Dies dürfte wohl auf den zuletzt wieder höheren Goldpreis zurückzuführen sein, der die Anleger in eine Warteposition versetzt hat. Die Investoren, die den Anstieg verpasst haben, warten nun auf einen Rücksetzer. Auffällig war auch, dass der Anteil der Verkäufer in den letzten zwei Wochen leicht gestiegen ist. Einige Kunden machten also Kasse und hoffen auf eine größere Korrektur für den Wiedereinstieg.
Besonders interessant: Die südafrikanische Münzprägeanstalt Rand Refinery „adelte“ pro aurum kürzlich als weltweit zweitwichtigsten Handelspartner. Robert Hartmann wies darauf hin, dass der „Krügerrand“ seit der Gründung von pro aurum im Jahr 2003 in jedem Jahr der absolute Top-Seller bei den Goldmünzen zur Kapitalanlage war. Im Jahr 2016 hat pro aurum weit über 100.000 Feinunzen Gold in Form von Krügerrand-Goldmünzen eingeführt und verkauft. Robert Hartmann kann sich gut vorstellen, diese Zahlen in 2017 zu toppen und zum weltweit wichtigsten Kunden der Rand Refinery aufzusteigen. Weil in diesem Jahr der 50. Geburtstag des Krügerrand gefeiert wird und deshalb eine Jubiläumsausgabe mit speziellem Design ins Leben gerufen wurde, stehen die Chancen auf ein Erreichen dieses Vorhabens nicht schlecht. Weitere Informationen zur Jubiläumsausgabe des Krügerrand finden Sie hier.
Drei Fragen an die Privatkunden von pro aurum
An der Stimmungsumfrage von pro aurum haben sich im März rund 390 Personen (Februar: 340) beteiligt. Die im März zu beobachtende Achterbahnfahrt des Goldpreises hat den Anteil der Anleger mit abwartender Haltung markant ansteigen lassen. Während unter den Anlegern mit Kauflaune im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang von 49,1 auf 44,2 Prozent zu Buche schlug, hat sich der Anteil von Umfrageteilnehmern mit abwartender Haltung von 50,9 auf 55,8 Prozent erhöht.
Befragt nach der Bewertung der aktuellen Edelmetallpreise haben sich die Einschätzungen im Vergleich zum Vormonat leicht verändert. Nach 65,8 Prozent im Februar sehen mittlerweile 69,9 Prozent der Befragten eine Unterbewertung, während derzeit nur noch 7,5 Prozent (Vormonat: 8,1 Prozent) Edelmetalle als überbewertet einschätzen. Die Quote derjenigen, die Edelmetallen eine faire Bewertung attestieren, hat sich von 26,1 auf 22,6 Prozent reduziert.
Bei der Frage nach der Preisentwicklung der Edelmetalle im kommenden Quartal hat sich die Zahl der Optimisten empfindlich reduziert. Mittlerweile erwarten nur noch 44,9 Prozent der Anleger (Februar: 61,3 Prozent) steigende Edelmetallpreise. Die Prognose eines Seitwärtstrend war mit aktuell 42,9 Prozent (Vormonat: 39,0 Prozent) ebenfalls stark verbreitet. Fallende Edelmetallpreise erwarten mittlerweile 12,2 Prozent der Umfrageteilnehmer, nachdem diese Quote mit 9,3 Prozent im Februar erheblich niedriger ausgefallen war.
Chartanalyse von pro aurum-Partner Uwe Bergold: „Stell dir vor, wir haben eine Hausse und keiner merkt es.“
Während Gold, Silber und Platin in USD noch mit der Fertigstellung eines mittelfristigen Bodens beschäftigt sind, hat Palladium diesen markttechnischen Prozess bereits abgeschlossen. Als erstes Edelmetall steht Palladium, welches in der Finance Community die geringste Beachtung findet, sogar wieder kurz unter seinem zyklischen Hoch aus dem Jahr 2011. Die anderen drei Edelmetalle werden in nicht allzu ferner Zukunft dieser Entwicklung, zu ihren Allzeithochs aus 2011, folgen. Für Gold bedeutet dies als nächstes Zwischenziel 1.900 USD/oz, für Silber 50 USD/oz und für Platin 2.280 USD/oz. Die Edelmetallaktien werden hierauf einen signifikanten Hebel bieten.
„Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann, wissend unter Unwissenden den Ablauf eines
historischen Prozesses miterleben zu müssen, dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt. Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang.“ - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker)
Innovatives Investmentkonzept im Rahmen der Makroökonomischen Zyklik
Wir decken mit unseren drei Investmentfonds (Internationale Mischfonds), während der strategischen Gold-& Hausse, alle Segmente der Edelmetall- und Rohstoffaktien ab:
- pro aurum ValueFlex (WKN: A0Y EQY)
Schwerpunkt: Gold, Large-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
- GR Noah (WKN: 979 953)
Schwerpunkt: Mid-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
- GR Dynamik (WKN: A0H 0W9)
Schwerpunkt: Small-Cap Edelmetall- & Rohstoffaktien / Standardaktien
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Benjamin Summa, Unternehmenssprecher
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