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Die goldene Konstante

 

Warum Gold immer das ultimative Geld war und sein wird

In den vergangenen Jahrzehnten hat es zunehmend Verwirrung und viele Missverständnisse über die Funktion von Gold gegeben, denn viele glauben, Gold sei heutzutage kein Geld mehr.

Da Gold ein natürliches Element ist, wird es häufig wie die anderen metallischen Elemente im Periodensystem als bloßer Rohstoff betrachtet. Tatsächlich unterscheidet sich Gold aber aus verschiedenen Gründen grundlegend von allen anderen Rohstoffen.


Die Geldeigenschaften des Goldes

1) Rohstoffe werden verbraucht und verschwinden, wenn man einmal von recyceltem Material absieht, nach dem Gebrauch. Gold hingegen verschwindet nicht. Es wird akkumuliert, oder – wie ich gerne zu sagen pflege, da Gold Geld ist – es wird gespart. Im Grunde existiert das gesamte bisher abgebaute Gold immer noch in den oberirdischen Lagerbeständen, deren Umfang auf rund 164.000 Tonnen geschätzt wird.

2) Rohstoffe gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und mit abgestuften Charakteristika, wie zum Beispiel Verderblichkeit. Aber Gold ist identisch, es verdirbt nicht, es läuft nicht an oder verändert sich in irgendeiner Weise im Laufe der Zeit. Gold, welches vor mehreren tausend Jahren von den Römern in Spanien abgebaut wurde, unterscheidest sich nicht von dem gestern in Nevada abgebauten Gold.

3) Gold hat ein sehr hohes Wert-Volumen-Verhältnis. Zum Beispiel bräuchte es eine ganze Lagerhalle voller Zink, um auf die 450.000 Euro zu kommen, die ein 400 Unzen Goldbarren wert ist, der nur 25 x 8 x 5 Zentimeter misst.

4) Gold wird immer im Kontango gehandelt. Das bedeutet, dass der zukünftige Goldpreis immer höher ist als der heutige Goldpreis. Diese Differenz entspricht den Geldbeschaffungskosten, dem Zins des Goldes. Rohstoffe werden normalerweise in Backwardation gehandelt. Bei ihnen gibt es Haltekosten, aber keinen Zinssatz.

5) Vielsagender als alles andere ist vielleicht die Tatsache, dass Zentralbanken Gold besitzen, sie besitzen hingegen keine Rohstoffe.

 

Die monetäre Nachfrage macht den Wert

Auch wenn Gold und Rohstoffe also zu den Sachanlagen zählen, zeigen doch die oben genannten Unterschiede ganz deutlich, dass Gold kein Rohstoff im herkömmlichen Sinn ist. Gold ist etwas Besonderes. Gold ist kein Rohstoff, Gold ist Geld.
Innerhalb dieser Übergruppe der „Sachanlagen” gehört Gold in eine eigene Anlageklasse, denn sein Wert leitet sich nicht aus den unbedeutenden industriellen Anwendungen oder seinem Gebrauch als Schmuck ab, wofür nur ein kleiner Teil der oberirdischen Goldbestände aufgewendet wird. Der Wert des Goldes leitet sich vielmehr aus monetären Attributen und Eigenschaften ab, was auch erklärt, warum Gold nach Tausenden von Jahren auch heute noch abgebaut wird. Mit anderen Worten: Menschen wollen es akkumulieren – es sparen – weil Gold als Geld nützlich ist.

Diese Wirklichkeit der wahren Natur des Goldes gewinnt mit der Verschlimmerung der Probleme mit den Staatswährungen immer mehr an Bedeutung. Sie sind allesamt Fiat-Währungen, die mit nichts gedeckt sind, außer den leeren Versprechungen der Politiker und Zentralbanker.

Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Die Geschichte jeder Fiat-Währung ist eine Geschichte andauernder Entwertung, die zu einem unausweichlichen Zusammenbruch führt, bei dem die Menschen die Währung nicht mehr nutzen, bei dem sie also völlig wertlos wird. Hunderte dieser heute wertlosen Währungen, die die Geldgeschichte gesehen hat, liegen begraben auf dem, wie ich immer sage, „Friedhof der Fiat-Währungen“. Diese Entwertung, zu der Fiat-Währungen verurteilt sind, plagt auch die staatlichen Währungen von heute.

 

Gastkolumne von James Turk