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Geopolitische Risiken - neue Chancen für Gold und Minenaktie

Mr. DAX - Dirk Müller für pro aurum Liebe Leserinnen und Leser, 

leider haben in den letzten Wochen die geopolitischen Risiken weiter zugenommen. In Libyen, Syrien, Irak und Israel sprechen die Waffen. Die USA hat sich nach langem Zögern wenigstens zu Luftschlägen gegen die mordende Terrorgruppe ISIS im Irak durchgerungen, um so wenigstens das Gesicht zu wahren. Inzwischen ist aber auch Jedem klar geworden, dass das Land nach dem Truppenabzug in völligem Chaos und Gewalt versinkt. Die vollmundigen Versprechen von Freiheit und Demokratie dürften in den Augen vieler Bürger dort nur noch als blanker Hohn wahrgenommen werden. Abermals offenbart sich, dass es den Mächtigen schon lange nicht mehr um die reklamierten Menschenrechte oder eine bessere Welt geht, sondern vor allem imperialistische (Wirtschafts-)Interessen das Tagesgeschehen bestimmen. Wie auch in Libyen und möglicherweise bald in der Auseinandersetzung mit Russland zeigt sich einmal mehr, dass die meisten Vorhaben und Pläne scheitern müssen, da sie nur kurzfristig angelegt sind und keine wirklichen Lösungen oder nachhaltige Exit-Strategien bieten. Wird es dann zu langwierig oder lästig, überlässt man die jeweiligen Länder oder einstigen Partner einfach ihrem Schicksal. Zurück bleiben meist nur verbrannte Erde, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und verlorenes Vertrauen. Das Messen mit zweierlei Maß wird ebenfalls im aktuellen Gaza-Krieg wieder mehr als deutlich. Obwohl es hier tausende zivile Opfer gibt, hat dies keine unmittelbaren Reaktionen oder gar Sanktionen zur Folge. Lediglich Aufforderungen zu Friedensgesprächen stehen auf der Tagesordnung des Westens. Aktive Einmischung, wie anderswo vielfach praktiziert, bleibt Wunschdenken.

Auch in Europa verschärft sich die Situation um die Ukraine und Russland zusehends. Nachdem Putin nun monatelang am Pranger stand und mit diversen Sanktionen überzogen wurde, sollte es niemanden verwundern, wenn dieser nun entsprechend reagiert und seinerseits Handelsbeschränkungen ausruft. Geradezu lächerlich ist die Debatte in Europa, wem dieser Handelskrieg letztlich mehr schadet, denn wir sitzen nicht nur geographisch sondern auch wirtschaftlich mit Russland in einem Boot, so dass es am Ende zwei Verlierer und einen Gewinner geben wird. Über dem großen Teich dürfte man sich frohlockend die Hände reiben, denn man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Europa wird weiter von einer zu engen Partnerschaft mit Russland abgehalten und der „böse Ivan“ gleichzeitig durch Sanktionen weiter geschwächt. Vor allem die Nähe zu China und Putins geplante Anti-Dollar-Allianz dürften Sorgen bereitet haben. Da kommt die Ukraine als Spaltpilz gerade recht.

Für Gold und insbesondere die Minenaktien ergeben sich aufgrund der nun schwächeren Kurse in Dax & Co neue Chancen. Der in den letzten Jahren stark vernachlässigte Edelmetall- und Rohstoffsektor rückt wieder ins Blickfeld der Investoren und zieht frisches Kapital an. Man sucht neue Anlagealternativen und Kurschancen. Trotz der teilweise schon starken Zugewinne bei Gold- und Silberaktien in 2014 liegt das Kursniveau im 10-Jahresvergleich immer noch auf sehr tiefem Niveau. Zudem hat die breite Masse die Bodenbildung und ersten Erholungsrallyes noch gar nicht wahrgenommen. Der große Ausbruch steht also erst noch bevor. Voraussetzung sind natürlich stabile bis tendenziell steigende Edelmetallpreise. Zudem sollte es am Gesamtmarkt keinen Crash geben, denn dann würden auch die Minenaktien wieder mit nach unten gerissen. Insgesamt sind wir für die kommenden Monate sehr optimistisch eingestellt und hoffen auf eine Vorsetzung der Rallye bei den Minen. Dies benötigt jedoch wie oben beschrieben weiter steigende Edelmetallpreise. Sollten diese unverhofft fallen, würden die bereits gut gelaufenen Minenwerte wohl besonders leiden.

Der Goldpreis selbst hatte sich seit Mitte Juli zunächst schwächer entwickelt und einen Abwärtstrend etabliert. Dabei ging es von über 1.340 USD bis auf 1.281 USD nach unten, wobei mehrmals auch die beiden Durchschnittslinien kurzfristig unterschritten wurden. Allerdings konnte sich der Kurs jedes Mal wieder fangen und schließlich Anfang August eine Gegenbewegung einleiten, die letzte Woche in einem Sprung bis auf 1.324 USD gipfelte. Dabei wurden wichtige Widerstände bei 1.300 sowie um 1.308 USD überwunden und der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen. Ausgelöst wurde der Ausbruch von einer neuerlichen Eskalation in der Ukraine. Da sich die Lage aber wieder etwas beruhigt hat, legte auch Gold den Rückwärtsgang. Ein Versuch, in den Widerstandsbereich bei 1.340 bis 1.350 USD vorzudringen, erfolgte nicht mehr. Auch der Juni-Aufwärtstrend würde erst oberhalb von 1.330 USD wieder aufgenommen. Dies wären dann die nächsten Kursziele. Zunächst gilt es aber, einen Teil des Anstiegs zu verfestigen und möglichst nicht mehr unter 1.300 USD zurück zu fallen. Gelingt dies nicht, haben wir eine gute Unterstützung um 1.280 USD. Darüber liegen noch die 50- und 200-Tage-Linie bei 1.297 bzw. 1.286 USD. Fällt Gold darunter, wären schnell Kurse um 1.260 und dann 1.240 USD möglich. Die Indikatoren sind bisher neutral gestimmt. Am Freitag kam Gold unter Druck, konnte aber einen Teil der Verluste wieder aufholen. Derzeit kämpft Gold mit der Marke von 1.300 USD/oz.

Mehr zu den Edelmetallen, Minenwerten und den aktuellen Minenwerten der Empfehlungsliste finden Sie auf www.cashkurs-gold.de

 

Herzlichst,

ihr Dirk Müller

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