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Robert Hartmann: Gold ist beständiger als Geld

Herr Hartmann, spüren Sie eine steigende Nachfrage nach Gold?


Seit April können wir in den Niederlassungen und im Online-Shop von pro aurum ein Plus von knapp 50 Prozent bei der Kundennachfrage im Vergleich zum ersten Quartal 2012 verzeichnen. Vor allem die Zahl der Einzelorders in Millionenhöhe nimmt wieder spürbar zu.

Die fatale Politik der Europäischen Zentralbank, in großem Stile Anleihen aus Euro-Krisenländern aufzukaufen und damit offensiv Staatsfinanzierung zu betreiben, spielt uns derzeit in die Hände. Die Menschen spüren, dass hierdurch ein gewaltiges Inflationspotential geschaffen wird. Unsere einfache Botschaft lautet: „Gold ist beständiger als Geld. Deshalb sollten die Anleger Edelmetalle in ihre Portfolios integrieren". 


Sie haben bei pro aurum eine Hausmeinung darüber, welchen Anteil des Portfolios Kunden in Edelmetalle investieren sollten. Können Sie diese bitte beschreiben?


Seit nunmehr knapp 10 Jahren werben wir dafür, dass Edelmetalle sozusagen als Versicherung für das erarbeitete und angesparte Kapital ein gewisses Gewicht in den Portfolios der Investoren bekommen sollten. Die Edelmetalle sollen für einen Ausgleich sorgen, wenn andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien einmal kurz-oder mittelfristig Federn lassen müssen. Unser Motto lautet „Wer streut, rutscht nicht.“ Um das ersparte Vermögen in der momentanen Periode zu schützen und die Kaufkraft zu erhalten, sollten Kunden aus unserer Sicht die Anlageklasse Edelmetalle mit mindestens 15 bis 25 Prozent gewichten, davon 80 Prozent in Gold und 20 Prozent in Silber. Kürzlich haben wir einen „Edelmetallrechner“ technisch auf unserer neuen Web-Präsenz proaurum.de umgesetzt. Dieser berücksichtigt Risikoneigung, Anlagezeitraum und macht Vorschläge hinsichtlich Stückelung und Edelmetall. Kunden brauchen beim Thema Portfolio-Optimierung Orientierung durch Informationen. 

Weitere Informationen zu unserem Edelmetallrechner:

Gold oder Silber? Barren oder Münzen? Kurzfristige Käufe oder langfristige Absicherung? Anleger brauchen eine geeignete Strategie für ihr Investment. Wer in erster Linie auf die Absicherung seines Vermögens achtet, muss sein Portfolio anders zusammenstellen als jemand, der hohe Renditen in kürzerer Zeit erzielen will. Bei diesen Fragen geben wir dem Kunden mit dem Edelmetallrechner quasi eine Richtschnur an die Hand. pro aurum wird künftig im Rahmen eines Investment-Komitees überprüfen, ob die Einstellungen dieses Rechners noch marktgerecht sind. Eine fortlaufende Qualitätskontrolle ist hier ganz wichtig.

 


Wie gehen Investoren, die bei pro aurum Gold erwerben wollen, am besten vor?


Kunden können uns im Goldhaus besuchen bzw. eine der neun Niederlassungen von pro aurum aufsuchen. Dies empfiehlt sich besonders für solche Kunden, die noch wenig Erfahrung mit Edelmetallen haben und Beratung brauchen.

Hinweis zur aktuellen Ausgabe von pro aurum TV:
Hier erfahren Sie, wie Sie mit Edelmetallen in der Krise Vermögen schützen.

Nicht alle Kunden haben jedoch die Möglichkeit, sich in einer Filiale von pro aurum in Deutschland, Österreich oder der Schweiz persönlich beraten zu lassen. Für diese Kunden ist der Online-Handel eine sehr gute Alternative, zumal die Sicherheitsstandards bei pro aurum äußerst hoch sind. Ein weiterer Vorteil des Online-Handels ist die Möglichkeit, eine Limitorder einzurichten und sich so beim An- und Verkauf Realtime-Preise zu sichern. 60 Prozent unserer Umsätze finden jetzt schon auf den Online-Plattformen statt. Dabei bedienen wir praktisch alle Kundengruppen von Privatkunden, Banken und Vermögensberater. In Kürze öffnen wir ein spezielles Handelsportal für Edelmetallhändler. Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung von e-Commerce in unserem Unternehmen weiter zunehmen wird.

Neben der Abholung der Bestellung in unseren Handelshäusern bieten wir den Kunden die Möglichkeit der Lieferung ihrer Bestellung an jede gewünschte Adresse in der Bundesrepublik. Über unsere Shops in Wien und Zürich ist eine Auslieferung innerhalb Österreichs und der Schweiz möglich. Darüber hinaus versenden wir über unser Handelshaus in Wien auch in viele Länder Osteuropas. 


Wie schnell wird eine Order ausgeführt?


Wenn das Geschäft in unseren Filialen abgewickelt wird, können die Kunden die Edelmetalle sofort mitnehmen. Bei Online-Bestellungen wird ein Liefer- bzw. Abholtermin mit dem Kunden vereinbart, sobald der Geldeingang bei uns erfolgt ist. Im Schnitt dauert es 3 bis 4 Tage von der Ordererteilung bis zur Zustellung. 


Wo und wie werden die Münzen beziehungsweise die Goldbarren gelagert? Und wie sicher ist die Lagerung?


pro aurum bietet seinen Kunden unkomplizierte und diskrete Möglichkeiten für die Lagerung der Schätze an – Edelmetalldepots in München und Wien, Zollfreilager in der Schweiz und in Hongkong und Schließfachanlagen in München, Berlin und Zürich.

Das Edelmetalldepot funktioniert wie ein Wertpapierdepot, nur sind keine Aktien hinterlegt, sondern Edelmetalle – die Kunden können also beispielsweise Gold physisch besitzen, ohne das man den wertvollen Schatz zu Hause lagern muss. Kunden müssen zur Eröffnung auch nicht persönlich erscheinen, diese Lösung eignet sich für Anleger, die Edelmetalle mit einem Nettowarenwert von 5000 Euro und mehr verwahren möchten. Einlagerungen oder auch Entnahmen aus dem pro aurum Edelmetalldepot können im Online-Shop, per E-Mail oder per Fax aufgegeben werden. Unsere Mitarbeiter überführen die Werte und stellen Käufe in Rechnung oder erstellen Gutschriften an die hinterlegte Bankverbindung. Hierdurch können Kunden noch schneller auf Marktgegebenheiten reagieren.

In unseren zwei Zollfreilagern in der Schweiz und in Hongkong können die Weißmetalle Silber, Platin und Palladium mehrwertsteuerfrei gekauft und eingelagert werden – viele Kunden nutzen die Zollfreilager aber auch aus Gründen der Länderdiversifikation zur Einlagerung von Gold.

Wer sich für ein Schließfach unter dem Münchner Goldhaus von pro aurum oder in den Niederlassungen in Berlin und Zürich entscheidet, kann die Versicherungssumme beliebig anpassen und seine Schätze jederzeit abholen.

Die eingelagerten Edelmetalle sind bei allen Lagerungsarten vollumfänglich versichert, beispielsweise auch gegen Brand und Diebstahl. Zudem stellen die Kundeneinlagen Sondervermögen dar, sie sind also rechtlich und räumlich von den Eigenbeständen von pro aurum getrennt.


Werden die Anleger über die Wertentwicklung ihrer Investments informiert?


Wir stellen jeden Tag aktuelle Informationen zur Kursentwicklung auf www.proaurum.de ein. Hier können sich die Kunden informieren. Im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern sind unsere Kurse in der Preisliste während der Öffnungszeiten handelbar und verbindlich – auch für größere Stückzahlen. Und das sowohl auf der Ankaufs- wie auf der Verkaufsseite.

Wenn Kunden ihre Edelmetalle über eine Bank direkt bei pro aurum einlagern lassen, dann werden diese in das jeweilige Portfolio integriert. Der Kunde kann dann die Wertentwicklung seiner Edelmetalle dem Depotauszug entnehmen. 


Müssen Gewinne bei Gold versteuert werden?


Wenn Edelmetall-Kunden ihre Schätze länger als ein Jahr besitzen, sind die Wertzuwächse grundsätzlich von der Abgeltungssteuer und anderen Abschlägen befreit. Weil Goldbarren und Münzen keine festen Zinsen abwerfen, gelten sie als physische Wertgegenstände wie ein teures Klavier oder ein seltener Whiskey - die Einkommenssteuer auf Wertzuwächse entfällt also von vornherein, dafür sind jedoch auch keine Werbungskosten absetzbar. Wird das Gold innerhalb eines Jahres mit Gewinn verkauft, wird allerdings der persönliche Steuersatz zu Grunde gelegt - es ist also ratsam, Goldkäufe zu dokumentieren und wenigstens ein Jahr zu behalten.

Etwas komplizierter wird es hingegen beim steuerrechtlichen Umgang mit Gewinnen oder Verlusten, die beim Handel mit Goldminenaktien oder Minenfonds erzielt wurden. Hier werden die goldenen Anlageprodukte nicht anders behandelt als herkömmliche Finanzmarktprodukte. Die Grundregel: Sämtliche Dividenden oder Kapitalerträge aus dem Verkauf dieser Produkte unterliegen einer pauschalen Abgeltungssteuer von 25 Prozent, dazu kommt der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent und je nach Anleger zusätzlich die Kirchensteuer.


Können Anleger ihre Goldbestände wieder an pro aurum zurückverkaufen?


Ja natürlich. Soweit die Münzen und Barren nicht beschädigt wurden, kaufen wir diese selbstverständlich zurück, egal, ob die Waren bei uns oder bei anderen Anbietern gekauft worden sind.
Beschädigte Münzen und Barren bzw. solche mit niedrigerer Feinheit (beispielsweise 996er Gold) werden separat analysiert, anschließend bekommen unsere Kunden ein Zertifikat mit der genauen Edelmetall-Zusammensetzung.


Wie hoch sind die Spreads bei An- und Verkauf?


Beim Handel von Edelmetallmünzen oder –barren sinken die prozentualen Aufgelder mit steigendem Gewicht. Deshalb bieten zum Beispiel Barren, deren Preis sich im vierstelligen Eurobereich bewegt, ein angemessenes Verhältnis zwischen Kosten und materiellem Gegenwert. Eine Sondersituation gibt es allerdings bei Silber zu beachten: Während beim Verkauf von Barren im Regelfall 19 Prozent Mehrwertsteuer anfällt, gilt bei Silbermünzen der ermäßigte Steuersatz von derzeit sieben Prozent. Die identische Menge Silber lässt sich also via Münzen zu geringeren Kosten erstehen. Beim Verkauf von Silber erhalten Privatkunden die bezahlte Mehrwertsteuer nicht zurück. Daher sind die Spreads bei Silber höher.


Aktuelle Spreads:


Goldmünze Krügerrand: 5 Prozent

100g Goldbarren: 3 Prozent

1kg Goldbarren: 2,4 Prozent


Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs wird wahrscheinlich weiter auseinandergehen, wenn die Produktionskapazitäten von Barrenherstellern und staatlichen Münzprägeanstalten zur kurzfristigen Deckung der hohen Nachfrage nicht ausreichen.

Die Volatilität, die Versorgungslage bei den Produzenten und die Kosten für die Kurssicherungen werden dazu beitragen, dass sich die Kurse für physische Ware teils erheblich von den Kassamärkten abkoppeln werden. Standardmünzen und Barren können dann in Zeiten knapper Bestände bei den Banken und Händlern um bis zu zehn Prozent über dem Spotmarkt liegen – sofern unverändert starke Nachfrage besteht.

Wir möchten aber explizit darauf hinweisen, dass höhere Spreads nicht automatisch eine höhere Gewinnmarge für Edelmetallhandelshäuser wie pro aurum bedeuten. Die meiste Ware kaufen wir weltweit von Münz- und Barrenproduzenten mit entsprechenden Prägeaufschlägen. Bis die Ware in unsere Tresore kommt, vergehen meist fünf bis sieben Tage. Die Finanzierung dieser Zeitspanne sowie höhere Kosten für die Kurssicherung (Hedgegeschäfte) unserer Bestände verteuern den Erwerb von physischem Edelmetall in diesen Tagen enorm. Hinzu kommt, dass wir immer mehr Ware auf dem Sekundärmarkt hinzukaufen müssen (beispielsweise bei in- und ausländischen Banken). Hier fallen teils hohe Zwischenhandelsaufschläge an. 


Wo kauft pro aurum Gold?


Münzen:
Münze Österreich (Philharmoniker), Rand Refinery (Krügerrand), Perth Mint (Nugget / Känguru), West Point Mint (American Buffalo), Royal Canadian Mint (Maple Leaf), China Mint (China Panda), Royal Mint (Britannia)

Barren: Firmen Heraeus, Umicore, Heimerle+Meule, Argor Heraeus, Barren der österreichischen Münze Wien und auf Wunsch auch andere Fabrikate, die an der LBMA anerkannt sind.


Bietet pro aurum auch Silber, Platin und Palladium an? Wie ist dabei die Versteuerung?


Unser Gold-Angebot in Form von Münzen oder Barren genießt mit großem Abstand die höchste Aufmerksamkeit. Knapp 75 Prozent unseres gesamten Edelmetallhandels dürfte der Goldhandel ausmachen, bei Silber kommen wir ungefähr auf einen Anteil von 20 Prozent und die restlichen 5 Prozent teilen sich die Schwestermetalle Platin und Palladium. Derzeit nimmt die Silbernachfrage jedoch spürbar zu. Bestseller sind derzeit die Unzenmünze Silberphilharmoniker und der Maple Leaf. Im Barrenbereich werden 1 Kilogramm und der 5 Kilogramm Silberbarren stark nachgefragt.

Gold wird überwiegend für währungspolitische Zwecke gekauft, gehandelt und preisbestimmt – der Silberpreis richtet sich hingegen überwiegend nach der physischen Nachfrage aus diversen Branchen. Fundamental spricht derzeit das Wachstum im Elektrotechniksektor und in der Photovoltaik für eine Zunahme der industriellen Silbernachfrage und somit für eher steigende Preise.

Beim Kauf von Silber, Platin und Palladium wird in Deutschland die Mehrwertsteuer fällig (grundsätzlich 19 Prozent, bei Silbermünzen 7 Prozent). Diese können unsere Kunden vermeiden, indem sie unser Zollfreilager in der Schweiz nutzen: Hier fällt das Zahlen von Mehrwertsteuer nur bei physischen Entnahme an. In der Schweiz beläuft sich dieser Satz aktuell auf 8 Prozent. Werden die ausgehändigten Silberbarren anschließend nach Deutschland eingeführt, muss der Satz von 19 Prozent entrichtet werden, wobei die schweizerische Mehrwertsteuer gutgeschrieben wird. Wer die weißen Edelmetalle Silber, Platin oder Palladium via Zollfreilager handelt, also kauft und danach verkauft, kann den Steuernachteil gegenüber Gold vollständig eliminieren.