Die Finanzstabilität ist immer noch in höchster Gefahr
Dr. Michael Grandt
Bis zum Ausbruch der Immobilienkrise im Jahr 2007 und die darauf folgenden Wirtschafts-, Finanz- Schulden- und Eurokrisen haben die Akteure an den Finanzmärkten die Risiken unterschätzt. Das Schlimme daran: Das ist bis heute so!
Die Internationalisierung des Finanzsystems hat neue Risiken geschaffen. Gigantische Geldsummen flossen in andere Länder. Sinnvoll ist das aber nur, wenn die Finanzmärkte dieser Länder das Kapital auch produktiv verwenden können.
Ein „Zuviel“ an Kapital schafft neue Risiken
Doch das „Zuviel“ an Kapital kann den Wechselkurs des betreffenden Landes nach oben treiben, was wiederum die Exportwirtschaft beeinträchtigt. Dies wiederum kann spekulative Blasen am Immobilien- oder Aktienmarkt des Landes auslösen. Wenn diese platzt und die ausländischen Geldgeber ihr Kapital schnell zurückhaben wollen, kommt das betroffene Bankensystem schnell an seine Grenzen. Denn die Banken haben ihre Mittel oft langfristig ausgeliehen.
Zum anderen führt ein plötzlicher Kapitalabfluss häufig zu einer massiven Abwertung der Währung des ursprünglichen Ziellandes. Die Folge: Die Auslandsschulden in Fremdwährungen wiegen umso schwerer, das Risiko der Zahlungsunfähigkeit steigt.
Neue Finanzinstrumente machen den Finanzsektor zum Kasino
Mit dem „Erfinden“ neuer Finanzinstrumente haben sich diese Gefahren verhundertfacht. Finanzanlagen werden häufig nicht mit Ersparnissen finanziert, sondern mit der Aufnahme von Krediten. Neue Finanzprodukte machen den anfälligen globalen Finanzsektor zum Kasino.
Forderungsbesicherte Wertpapiere tragen bis heute hohe Risiken in sich und die Finanzwelt bastelt immer weiter an neuen Produkten. Doch trotz Kontrollen ist das Prinzip gleich geblieben: Eine Bank überträgt Kreditforderungen auf eine eigens gegründete Zweckgesellschaft. Diese wandelt dann Kreditforderungen in Wertpapiere um und verkauft sie an Investoren. Diese erhalten Erträge, die aus den Kreditforderungen resultieren – oder schauen in die Röhre. Siehe Schuldenschnitt in Griechenland (2012).
Solange (ungesicherte oder nicht genügend abgesicherte) Kreditforderungen weiterhin als Asset Backed Securities (ABS) von Investmentfonds, Versicherungen, Banken und Pensionskassen aufgekauft werden, so lange geht das Kasinospiel munter weiter. Und zwar auf Kosten der Staaten, die ihre Banken dann retten müssen und letztendlich den Steuerzahler dafür in Haftung nehmen.
Auch für die vergangenen Finanzkrisen in Mexiko (1994/1995), Russland (1997/1998), Brasilien (1998/1999), der Türkei (2000-2002) und Argentinien (2003/2004) zahlten internationale Geldgeber wie der IWF (und im Endeffekt wieder die Steuerzahler) die Zechen.
Die Banken „an die Leine“ zu legen hat nie funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren. Das zeigen die Rettungspakete klipp und klar: Nicht Länder werden gerettet, sondern die jeweiligen Bankensysteme. Die Finanzstabilität ist – trotz gigantischen Rettungsaktionen – gefährdeter denn je.
Nicht umsonst predige ich seit Jahren, dass Sie Ihr Vermögen krisensicher anlegen sollen. Die Umwandlung von Geld- in Sachwerte ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Auch wenn der Goldpreis gerade nach unten rast. Keine Panik! Jetzt können Sie Goldinvestments „billig“ vornehmen. Bei Edelmetallen wird es immer wieder Preiskorrekturen und Rücksetzer geben.
Sehen Sie diese Anlagen deshalb niemals als Spekulation, sondern als Versicherung Ihres Vermögens für die Zeit während und nach dem Crash an.
Dr. h.c. Michael Grandt, Jahrgang 1963, arbeitet seit 1992 als Publizist, Dozent und Fachberater für die Themenbereiche Wirtschaft, Finanzen und Zeitgeschichte. Er hat an zahlreichen Fernsehreportagen u.a. für BBC, Channel 4, ORF, RTL, SAT 1 und PRO 7 mitgearbeitet und ist in vielen TV-Talkshows als Experte aufgetreten.
Michael Grandt hat über 1.000 Contents verfasst und bisher 24 Bücher publiziert. Seine Werke „Der Crash der Lebensversicherungen“; „Der Staatbankrott kommt!“, „Europa vor dem Crash“ (mit Udo Ulfkotte und Gerhard Spannbauer), „Der Euro-Crash kommt“, in denen er die Euro-Krise schon vor Jahren präzise vorausgesagt hat, waren und sind seit Monaten auf den Bestsellerlisten von Spiegel, Handelsblatt und Manager-Magazin. Sein neues Buch „Vorsicht Lebensversicherung!“ ist jetzt im Buchhandel erhältlich.
Im GeVestor-Verlag gibt er seit kurzem seinen eigenen Börsenbrief „Unter vier Augen – Wissen, was andere nicht wissen“ heraus https://www.gevestor.de/shop/details/unter4augen.html , der die Vermögenssicherung fokussiert.
2005 wurde Dr. Grandt die Staufermedaille für besondere Verdienste für das Land Baden-Württemberg und 2011 die Ehrendoktorwürde der staatlichen rumänischen Universität Pitesti verliehen. Er hält erfolgreiche Vorträge zu den Themen Finanzen und Wirtschaft. Mehr über seine Arbeit finden Sie unter www.michaelgrandt.de.