Deutschlandpremiere: Alle Informationen rund um die größte Goldmünze der Welt
1. Fakten zur Goldmünze, Hintergrund zum Motiv
Zugegeben, auf eine Zahlung mit der größten Goldmünze der Welt muss sich in Australien kein Geschäft ernsthaft vorbereiten – allerdings wäre es theoretisch möglich, einen Großeinkauf an Neuwagen oder ein Luxushaus mit einer einzigen Münze zu bezahlen. Die größte Goldmünze der Welt hat einen Nennwert von einer Million Australischer Dollar und ist gesetzliches Zahlungsmittel in Down-Under. In der Münze steckt jedoch ein Vielfaches dieses Nennwertes – der Goldwert betrug zum Prägezeitpunkt satte 53,5 Millionen Australische Dollar. Heute ist die Münze über 30 Millionen Euro wert.
Die Abmessungen der Münze sind eine kleine prägetechnische Sensation: Die Münze weist einen Durchmesser von fast 80 Zentimetern auf, sie ist über 12 Zentimeter dick und hat ein Gewicht von rund 1.012 Kilogramm (1,012 Tonnen). Der Feingehalt liegt bei edlen 24 Karat Gold (99,99 Prozent). Um den Münzcharakter der Sensationsprägung zu unterstreichen, ist auf der Vorderseite das Porträt von Queen Elizabeth II. zu sehen.
Auf der Rückseite der Münze ist – wie auch auf allen anderen Prägungen der Reihe mit einem Gewicht von mehr als einer Unze – das rote Riesenkänguru (Macropus rufus) zu sehen, der größte Vertreter der Kängurus und das größte lebende Beuteltier. Es ist besonders leicht an den starken Hinterbeinen sowie dem kräftigen Schwanz zu erkennen, der als Stütze dient und das gesamte Gewicht des Tieres allein tragen könnte. Mit seinen kurzen Vorderbeinen und der langen Schnauze kann sich das Känguru bequem vortasten. Der Schwanz ist üblicherweise zwischen 70 Zentimetern und 1,20 Metern lang. Riesenkängurus können gut im trockenen Gelände überleben und fallen auch durch eine eher lockere Sozialstruktur auf – wenn überhaupt, dann sind sie in Gruppen von bis zu zehn Tieren unterwegs. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich vor allem von Gras. Die Riesenkängurus können bis zu neun Meter weit und drei Meter hoch springen, sie erreichen Geschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometern.
2. Entstehungsgeschichte: Wie wurde die größte Goldmünze der Welt gestaltet und wie wurde sie hergestellt?
Auch die Produktion von Ein-Unzen-Goldmünzen ist aufwendige Präzisionsarbeit – doch im Vergleich zu dem Aufwand, den die Perth Mint für die Herstellung ihrer Ein-Tonnen-Goldmünze betrieben hat, erscheint die Prägung von "herkömmlichen" Goldmünzen wie ein Kinderspiel. pro aurum hat die wichtigsten Produktionsschritte der XXL-Goldmünze zusammengefasst:
Münzgestaltung: Mit modernster Computertechnologie wurde ein dreidimensionales Modell der Münze angefertigt, das Design orientierte sich dabei an den bisherigen Münzen.
Gussform: Aus massivem Stahl wurde eine Gussform gestaltet, die aus zwei Teilen besteht und zusammengesetzt wird. Die Gussform war so schwer, dass sie nur mit einem Gabelstapler gehoben werden konnte. Klassische Prägemaschinen kamen wegen des Gewichts nicht infrage, bei anderen Produkten wie Barren ist eine Prägung nur bis etwa 100 Gramm praktikabel, alle anderen Größen werden gegossen. Das flüssige Gold wird in die Gussform gelassen und danach abgekühlt.
Feinschliff: Der Rohguss wurde mehrere Monate lang in detailverliebter Kleinarbeit mit feinstem Werkzeug bearbeitet und veredelt, um beispielsweise den typischen Riffelrand der Kangaroo-Goldmünzen nachzuempfinden. Zudem wurde die Münze in stundenlanger Detailarbeit poliert, um das Design den bekannten Bullion-Goldmünzen aus Australien nachzuempfinden.
3. Transport: Wie gelangt die Münze von Australien nach Deutschland, wie aufwendig ist eine Roadshow, welche Vorbereitungen werden getroffen?
Eine Tonne, pures Gold, dreißig Millionen Euro – die Rekordmünze der "Perth Mint" ist ein Mammutprojekt, welches mit der Fertigstellung in der Prägeanstalt noch lange nicht beendet war. Mehr als zwölf Monate nahm die Vorbereitung des Transportes und der damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen in Anspruch, bis die Känguru-Münze aus ihrer Heimatstadt Perth im Bundesstaat Western Australia zu einer rekordverdächtigen Reise nach Europa aufbrechen konnte.
Ein Expertenteam aus internationalen Logistik- und Risikomanagement-Profis hat eine innovative Transportlösung entwickelt, um den hohen Wert per Fracht nach Wien, München, Stuttgart und Berlin sicher zu befördern, bevor die Münze nach Perth zurückkehrt.
In Vorbereitung auf die Abreise wird die Tonnenfracht sicher nach höchsten Standards verpackt, um ihren Schutz zu gewährleisten. Mit der Verwendung eines Carnets, also einer international anerkannten individuellen Zollgenehmigung, kann die Münze vorübergehend in andere Länder importiert werden. Die Logistik-Experten sorgen dafür, dass die Münze und ihre Display-Komponenten nahtlos durch den Zoll an jeden Standort bewegt werden können.
Auch vor Ort während der Ausstellung bestehen höchste Sicherheitsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass die australische Känguru-Münze nach ihrer Europareise sicher in die "Perth Mint" zurückkehrt, wo sie danach auf einer Dauerausstellung für die Öffentlichkeit zu sehen sein wird.
4. Warum ließ die Perth Mint eine XXL-Goldmünze herstellen
Der Stolz steht Ed Harbuz, dem Vorstandsvorsitzenden der Perth Mint, im Gesicht geschrieben – allerdings ist es alles andere als selbstverständlich, dass sein Unternehmen im Besitz der größten Goldmünze der Welt ist: "Als wir erstmals darüber nachdachten, eine Ein-Tonnen-Goldmünze herzustellen, dachten wir, dass dies nicht möglich sei", erinnert sich Harbuz. Doch die Idee ließ sein Team nicht mehr los und sie verfolgten ihren Plan.
Doch warum steckte die Perth Mint so viel Arbeitsleistung und Geld in die Herstellung einer einzigen Münze? Für Ed Harbuz ist das Australian Kangaroo ein wichtiger numismatischer Botschafter für Australien in aller Welt. "Die Australian Kangaroo Goldmünze ist womöglich die beliebteste Goldanlagemünze der Welt, aber wir wollten noch mehr Menschen für dieses Motiv faszinieren", sagt Ed Harbuz. Außerdem verfügt die Perth Mint über eine Ausstellung, die Hunderttausende Besucher pro Jahr anzieht und bereits mehrere Attraktionen enthält – die Ein-Tonnen-Goldmünze ist, wenn sie nicht gerade auf Europareise ist, das neue Herzstück der Ausstellung in der Perth Mint.
Hier sehen Sie das Making-of-Video zur Münze:
5. Rekorde: Die größten und kleinsten Goldmünzen sowie andere goldene Kuriositäten aus aller Welt im Vergleich
Im Oktober 2011 war es so weit – die Perth Mint stellte mit der Fertigstellung der größten und schwersten Goldmünze einen Weltrekord auf. Mit einem Durchmesser von fast 80 Zentimetern sowie einer Dicke von über 12 Zentimetern und einem Gewicht von rund 1.012 Kilogramm (1,012 Tonnen) gibt es keine andere Goldmünze, die an das "Riesen-Känguru" aus Australien heranreicht.
Die größte Goldmünze der Welt setzt in jeder Hinsicht neue Maßstäbe – ihr Rekord dürfte auf absehbare Zeit kaum zu brechen sein. Immerhin ist die australische Goldmünze zehnmal größer als der bisherige Rekordhalter, eine Goldmünze der Royal Canadian Mint. Die auf fünf Stück begrenzte Ausgabe der Maple-Leaf-Goldmünzen hat ein Gewicht von 100 Kilogramm und einen Nennwert von einer Million kanadischer Dollar. Mit einem Durchmesser von 53 Zentimetern und einer Dicke von 3 Zentimetern kann sie mit dem australischen XXL-Känguru nicht mithalten, obwohl sie optisch kaum größer als der Australier wirkt. Der große Unterschied besteht jedoch in der Dicke – 12 gegen 3 Zentimeter sprechen eine deutliche Sprache.
Auf Platz drei der Hitliste der größten Goldmünzen der Welt landet ein alter Vertrauter – auch die Münze Österreich vertraut bei ihren Marketing-Aktivitäten für die Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen auf eine XXL-Ausgabe ihrer Anlegerprägung, die 2004 unter dem Namen "Big Phil" mit einem Gewicht von 1.000 Unzen und einem Nennwert von 100.000 Euro vorgestellt wurde. Mit 15 Stück liegt die Auflage etwas über der kanadischen Prägung, allerdings ist der "Big Phil" die einzige der drei größten Goldmünzen der Welt, die regelmäßig in Europa zu bestaunen ist – eines der fünfzehn Exemplare befindet sich im Besitz von pro aurum und wird in wechselnden Niederlassungen ausgestellt (mit 37 Zentimetern Durchmesser und einer Dicke von 2 Zentimetern).
Weil die genannten Münzen für die meisten Sammler wohl unerschwinglich sind, sei an dieser Stelle auf eine "kleine" Sensation verwiesen, mit der die eigene Sammlung um eine XXL-Münze erweitert werden kann: Für den kleineren Luxus-Geldbeutel wurden 2009 zusätzliche Wiener-Philharmoniker-Goldmünzen mit einem Gewicht von 20 Unzen verkauft – diese Anlegermünze hat sich wegen ihrer niedrigen Auflage von nur 6.027 Stück zu einem gesuchten Sammlerstück entwickelt. Zudem gibt es von den australischen Goldanlagemünzen auch Prägungen im Gewicht eines Kilogramms.
6. Produktpalette: Was hat die Perth Mint neben der XXL-Münze zu bieten?
Australien hat numismatisch noch viel mehr zu bieten – die Perth Mint ist die älteste Münzprägestätte in Australien. In Perth wurden bereits im Jahre 1899 als Niederlassung der britischen Royal Mint eigene Münzen hergestellt. Inzwischen zählt die Perth Mint zu den ersten Adressen für Sammler und Anleger weltweit.
Bereits seit 1986 mischen die Australier auf dem Markt der Bullionmünzen mit – in diesem Jahr kam der "Australian Nugget" mit dem Motiv des berühmten „Welcome Stranger“-Nugget auf den Markt. Das Goldnugget wurde als Motiv gewählt, weil seine Form an die Umrisse des australischen Kontinents erinnert. Inzwischen wurde die Produktpalette rund um den „Australian Nugget“ stark ausgebaut, sodass es die Münze mit einem Nennwert zwischen 5 und 100 Dollar und einem Gewicht zwischen einer 1/20 sowie einer ganzen Unze gibt. Besonders anspruchsvolle Anleger können seit einigen Jahren auch größere Ausgaben zu zwei und zehn Unzen sowie einem Kilogramm bekommen.
Der „Australian Nugget“ ist heutzutage eine der beliebtesten Anlagemünzen überhaupt – allerdings ist sie bei den meisten Investoren unter einem anderen Namen bekannt. Denn seit 1989 wird nicht mehr das Nugget geprägt, sondern ein anderes Nationalsymbol von Australien: das Känguru. Dieses Motiv ist vor allem deshalb interessant, weil es von Jahr zu Jahr wechselt, sodass beispielsweise ein Känguru vor einer typischen australischen Farm zu sehen ist oder eine Känguru-Mutter mit Nachwuchs im Beutel. Und nicht nur diese Motivpracht überzeugt – alle Investmentmünzen sind hochwertig verarbeitet und werden serienmäßig in einer Hartplastikkapsel geliefert.
Neben dem australischen Känguru bietet die Perth Mint allerdings noch eine weitere Prägung an, die nicht nur bei Investoren, sondern auch bei Sammlern beliebt ist – die sogenannte "Lunar II"-Serie wird seit 2008 herausgegeben und rückt die Motive des chinesischen Mondkalenders in den Mittelpunkt, also (in chronologischer Reihenfolge) die Ratte, den Ochsen, den Tiger, den Hasen, die Schlange und das Pferd, das Schaf, den Affen, den Hahn, den Hund und das Schwein. Die meisten Münzen aus dieser Serie rangieren deutlich über dem Goldpreis, weil sie meist sofort nach Erscheinen ausverkauft sind. Allerdings gibt es auch kleinere Nominale ab einer Zwanzigstelunze, dazu Lunar-Prägungen als Silbervarianten.
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