Exklusivinterview mit „Mr. Dax“ Dirk Müller über Gold, Trump, Fed und die EZB
Er arbeitet seit Jahren ganz nah am Puls der weltweiten Aktienmärkte, als Börsianer hat „Mr. Dax“ Dirk Müller alle Höhen und Tiefen der vergangenen Jahre miterlebt. Im Exklusivinterview mit pro aurum TV äußert sich der Börsenexperte auch zur Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten: „Wie hieß es doch im Vorfeld? Wenn Trump Präsident wird, dann geht die Welt unter. Da sieht man, was die Prognosen oftmals wert sind.“
Im Gespräch mit „pro aurum TV“ geht Dirk Müller auch auf die hiesige Zinspolitik ein. Er stellt klar, dass auch die EZB längst eine Zinswende ausrufen müsste. Denn die Wirtschaft in Deutschland boomt, es gibt so viele offene Stellen wie schon lange nicht mehr. „Dumm nur, dass wir in Europa nur einen Euro und nur einen Zinssatz haben. Die EZB kann die Zinsen nicht anheben, weil sie sonst Länder wie Griechenland, Italien oder Portugal in den Abgrund treiben würde“, stellt Müller fest. Die Notenbank muss sich aber am schwächsten Mitglied der Währungsunion orientieren – deshalb werden die Zinsen in Europa noch lange niedrig bleiben, selbst wenn die Inflation immer weiter steigt. Diese ist nach Einschätzung von Dirk Müller grundsätzlich nicht schlecht, sondern ein Zeichen der anziehenden Wirtschaftsleistung. Müller befürchtet jedoch größere Verwerfungen an den Anleihemärkten, die sich aus Zinserhöhungen ergeben.
Dirk Müller empfiehlt Gold als Absicherung des Portfolios
Neben Aktien empfiehlt Dirk Müller Gold zur Absicherung des Portfolios. Das Edelmetall rangiere derzeit noch deutlich unter seinem Allzeithoch. Doch Müller beobachtet eine breite Begeisterung für den „sicheren Hafen“ und eine starke Nachfrage. Der Goldpreis steigt, obwohl in dem wichtigsten Nachfrageland Indien politische Restriktionen auf privaten Goldbesitzern lasten. Währenddessen kaufen vor allem die ETFs stark zu, große Investoren kehren an den Markt zurück. Dirk Müller weist darauf hin, dass der Goldpreis nun die Marke bei 1300 US-Dollar pro Feinunze rasch zurückerobern müsste, um den langfristigen Abwärtstrend zu brechen. Dann sei auch eine deutliche Beschleunigung der Hausse in Richtung von 1700 US-Dollar pro Feinunze drin. In jedem Fall empfiehlt Dirk Müller einen Gold-Anteil von etwa zehn Prozent am Gesamtportfolio – „um ruhig schlafen zu können“. Denn die nächsten Turbulenzen stünden durch die Präsidentschaftswahl in Frankreich kurz bevor.
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