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Edelmetalle verlieren mit den Jahren nicht an Substanz

Langfristig denken und auf solide Anbieter und standardisierte Prüfverfahren achten

Der Schein kann auch trügen. Denn es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wer sich mit physischen Edelmetallen eindecken möchte, sollte den Erwerb unbedingt bei seriösen Anbietern vornehmen. Hier garantieren mehrstufige Prüfverfahren und höchste Expertise für Qualität und Echtheit der Ware. Das Wissen rund um Investmentmöglichkeiten, Lagerung oder Numismatik gibt es kostenlos dazu. Ein Interview mit Karlheinz Jockel, Geschäftsführer von pro aurum in Bad Homburg


Herr Jockel, Sie leiten seit fünf Jahren die pro aurum Niederlassung Bad Homburg. Welche Fragen haben Ihre Kunden, wenn es um Edelmetalle geht?

Karlheinz Jockel: Es gibt wohl nichts zum Thema Edelmetalle, was wir noch nicht gefragt worden sind. Angefangen bei der Frage: „Woher weiß ich denn, dass sie mir echtes Gold verkaufen“ über „Warum ist die Königin von England auf dem australischen Nugget abgebildet“ bis hin zu „Warum ist der Krügerrand nicht goldfarben“ wird alles gefragt. Der größte Teil unserer Kunden ist aber bereits sehr gut informiert. Da geht es um die sichere Lagerung der Edelmetallbestände, die Zusammensetzung des pro aurum ValueFlex oder die Differenzbesteuerung bei Silber, die noch nicht im „Allgemeinwissen des Investors“ angekommen ist.

Woher weiß ich, dass mir pro aurum echtes Gold verkauft?

Karlheinz Jockel: pro aurum bezieht den allergrößten Teil seiner Münzen und Barren direkt bei den Produzenten. Ware, die wir von Kunden ankaufen, durchlaufen mehrere Prüfroutinen. Wichtigstes Kriterium ist das „Anschauen“. Durch die jahrelange Erfahrung und die vielen tausend Münzen und Barren, die einem durch die Hände gehen, haben wir uns einen professionellen „Blick“ angeeignet. Dann werden Barren und Münzen natürlich gewogen und gemessen und mit den Angaben der Hersteller verglichen. Sollten dann noch Zweifel an der Echtheit der Ware bestehen, prüfen wir mit der Magnetwaage nach. Hier nutzen wir den Diamagnetismus von Gold, Silber und Kupfer, um z.B. Wolframfälschungen zu entlarven. Führt auch dieser Schritt zu keinem eindeutigen Ergebnis, wird die Münze bzw. der Barren aufgeschnitten und mit dem klassischen Königswasser-Test die Feinheit des Goldes bestimmt.

Was heißt „Differenzbesteuerung“ und in wieweit profitieren pro aurum Kunden davon?

Karlheinz Jockel: Die Differenzbesteuerung wird vornehmlich im Kunst- und Antiquitätenmarkt sowie im Gebrauchtwagenhandel angewendet. Der Händler muss die Mehrwertsteuer nur für die Differenz zwischen seinem Einstandspreis der Münze, darin sind alle Kosten wie Einfuhrumsatzsteuer, Zoll, Versicherung und Transport eingerechnet, und dem Verkaufspreis abführen. Für den Kunden hat das den Vorteil, dass er jetzt nicht mehr für seine Silbermünzen bezahlen muss, als er bei gleicher Silberpreisbasis vor Jahresfrist mit sieben Prozent Mehrwertsteuer hätte bezahlen müssen.

Es gibt Goldmünzen, Goldbarren, Goldsparpläne und vieles mehr. Welches Produkt ist das richtige für den Kunden?

Karlheinz Jockel: Da es den „Kunden“ nicht gibt, sondern die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden sehr unterschiedlich sind, finden wir im Gespräch heraus, welche Art und welche Stückelung die passende ist. Je höher das Anlagevolumen ist, desto größer sollten die Stücke gewählt werden. Da es die gängigen Kapitalanlagemünzen nur bis zu einer Größe von einer Unze gibt, wird das relativ schnell auf die Barrengrößen 50 - 1000 Gramm hinauslaufen. Die Auswahl ist immer eine Art Spagat zwischen den kleinen und damit flexiblen Größen zu einem höheren Grammpreis und den größeren Stücken, die pro Gramm günstiger sind. Der Kunde investiert in diesem Fall viel Geld in ein Stück, ist aber unflexibel damit. Da unsere Kunden den klassischen physischen Edelmetallkauf vorziehen - kaufen und mitnehmen oder ins Schließfach oder Edelmetalldepot einlagern - spielt der Goldsparplan zum einfachen Vermögensaufbau noch keine große Rolle.

Die Aktienmärkte sind in „Gib-Acht-Stellung“, die Immobilienpreise auf einem Höchstniveau, Spareinlagen gleichen nicht einmal mehr die Inflationsrate aus. Was spricht für Gold und Silber?

Karlheinz Jockel: In der Frage steckt schon fast die Antwort. Aktien- und Immobilien auf Höchstständen und Zinsen auf Niedrigständen. Es geht in der momentanen Marktphase nicht mehr um die Erzielung von Gewinnen aus Vermögensanlagen, sondern um den Werterhalt. Klar unterliegen auch die Edelmetalle Gold und Silber Preisschwankungen, aber auf längere Sicht hat sich gezeigt, dass sie einen sehr guten Wertspeicher darstellen.

Welchen Anteil an Edelmetallen empfehlen Sie, um das Vermögen sicher und nachhaltig aufzustellen?

Karlheinz Jockel: pro aurum hat den empfohlenen Anteil an Edelmetallen am persönlichen Vermögen in den letzten zehn Jahren von fünf auf jetzt 20 - 25 Prozent angehoben, das hat auch mit dem Fehlen von wirklichen Anlagealternativen in der derzeitigen Marktphase zu tun. Grundsätzlich sollte jeder Kunde nur den Betrag in eine Anlageklasse investieren, mit dem er sich wohlfühlt. Ich würde den Edelmetallanteil bei 25 Prozent ansetzen.

Welche Dienstleistungen bietet pro aurum in Bad Homburg an?

Karlheinz Jockel: Bis auf eine Schließfachanlage können wir den Kunden in Bad Homburg alle Dienstleistungen der pro aurum Gruppe anbieten. Angefangen beim klassischen An- und Verkauf von Münzen und Barren, den Ankauf von Schmuck zu Schmelze, über den Handel und die Bewertung von numismatischen Münzen in Zusammenarbeit mit der pro aurum Numismatik München, die Bewertung von Diamanten, die Lagerung im Edelmetalldepot und Zollfreilager bis hin zu Fachvorträgen verschiedener Referenten zu Edelmetallthemen reicht das Spektrum. Unsere Kunden holen sich über die ausgelegten Broschüren erste Informationen zum Edelmetallsparplan, dem Edelmetalldarlehen oder dem Edelmetallkonto.

Welchen Stellenwert haben Edelmetalle in den verschiedenen Kulturkreisen und sehen Sie da Veränderungen?

Karlheinz Jockel: Von privaten und geschäftlichen Reisen kann ich sagen, dass in Asien Gold in der Tat Volksinvestment ist. Traditionell wird Schmuck, mit deutlich geringeren Aufschlägen auf den Goldpreis als bei uns, zur Anlage gekauft. Der Markt für Münzen und Barren ist mit den gelockerten Steuerrichtlinien aber auch in diesen Ländern stark gewachsen. In den USA, Kanada und Großbritannien ist die Vermögensanlage in physischen Edelmetallen nicht stark ausgeprägt.

Welche Rolle spielen Edelmetalle hierzulande?

Karlheinz Jockel: In Deutschland hat das Investment in Gold und Silber noch immer keine große Bedeutung. Vielfach höre ich, dass Käufer von Gold und Silber als „von gestern“ angesehen werden und sich auch deshalb sehr bedeckt halten, wenn es im privaten Kreis auf das Thema Edelmetalle kommt. 10.000 EUR in Aktien machen mehr her als 500 Gramm Gold. Auch kommt immer wieder: Gold ist nicht wirklich selten. Meine Antwort darauf ist folgende: Wenn jeder Deutsche nur eine Unze im Jahr kauft, ist die Weltjahresproduktion weg und 1,2 Milliarden Inder sowie 1,1 Milliarden Chinesen gehen leer aus.

Vielen Dank!
 

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