Claus Vogt: „Bullishe Signale - auch charttechnisch erwacht Gold zu neuem Leben“
Claus Vogt ist Gründer der Vermögensverwaltung Aequitas Capital Partners GmbH, einer auf vermögende Privatanleger und institutionelle Investoren spezialisierten Vermögensverwaltung.
Der ausgewiesene Anlageprofi besitzt ein fundiertes Fachwissen und hat eine Bilderbuchkarriere im Finanzwesen aufzuweisen.
Zusammen mit Börsenexperte Roland Leuschel hat er den Bestseller "Das Greenspan Dossier" geschrieben. Diese schonungslose Abrechnung mit der Geldpolitik des US-Notenbankchefs stand wochenlang auf den Bestsellerlisten und erscheint aktuell in der dritten Auflage.
Liebe Leser,
vor zwei Wochen schrieb ich an dieser Stelle: „Gold steht kurz vor der nächsten spektakulären Aufwärtsphase“. Sie konnten erfahren, warum ich vor allem aus makroökonomischer und politischer Sicht mittel- bis langfristig so bullish für Gold bin.
Charttechnisch spricht alles für ein Ende der zyklischen Baisse
Heute zwingt mich die Entwicklung des Goldpreises der letzten beiden Wochen, Gold nun auch charttechnisch, auf kurz- bis mittelfristige Sicht, für Sie genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ist die massive Widerstandzone bei 1.400$ bis 1.420$ zu knacken?
Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung des Goldpreises pro Unze in US-Dollar des vergangenen Jahres. Der Kursverlauf der vergangenen fünf bis sechs Monate kann als eine potenzielle Bodenformation interpretiert werden, für deren obere Begrenzungs- oder Nackenlinie zwei Möglichkeiten in Frage kommen: Entweder beginnt sie bereits Anfang Mai. Dann verläuft sie schräg nach unten und befindet sich aktuell bei gut 1.400$. Oder sie nimmt ihren Ausgangpunkt Ende Mai/Anfang Juni. Dann haben wir es mit einer Horizontalen bei gut 1.420$ zu tun. Interessanterweise verläuft die 200-Tage-Durchschnittslinie mit einem aktuellen Wert von 1.421$ ebenfalls in dieser Gegend. Damit stellte sich der Bereich zwischen 1.400$ und 1.420$ als massive Widerstandszone dar.
Goldpreis pro Unze in $, Momentum-Oszillator, 2012 bis 2013

Bullishe Signale: Ausbruch nach oben aus einer Keilformation und Kaufsignal des Preis-Momentum-Oszillators (PMO).
Quelle: www.decisionpoint.com
Bullishe Keilformation abgeschlossen und Kaufsignal des PMO
Werfen Sie jetzt einen Blick auf den Kursverlauf seit Ende August. Er hat die Form eines fallenden Keils angenommen. Fallende Keile gelten prinzipiell als bullishe Formation. Noch vor einer Woche flirteten die Kurse mit der unteren Begrenzungslinie der Keilformation und verletzten diese im Tagesverlauf des 15. Oktober sogar, während sie gleichzeitig die horizontal verlaufende Unterstützung auf diesem Niveau zu unterschreiten drohten. In diesem Moment hing der Goldpreis buchstäblich am seidenen Faden. Dass er diesen Tag im Plus beendete, war ein erstes zaghaftes bullishes Signal.
Tags darauf folgte ein weiterer Test der horizontalen Unterstützung, bevor es noch einen Tag später in einer sehr dynamischen Bewegung nach oben ging. Sie können wunderbar erkennen, dass die Kurse an diesem Tag aus der Keilformation nach oben ausbrachen.
Damit gilt diese Formation als beendet. Aus ihr ergibt sich ein Minimum-Kursziel, das sich oberhalb der Nackenlinie der Bodenformation befindet. Inzwischen hat auch der Preis-Momentum-Oszillator (PMO), den Sie im unteren Teil des Charts sehen, im überverkauften Bereich nach oben gedreht und ein Kaufsignal gegeben. Damit bestätigt und verstärkt er die bullishe Bedeutung der Keilformation.
Auch die extrem pessimistische Stimmung der Goldanleger spricht für Gold
Eine weitere und sehr wichtige Bestätigung für diese bullishen Signale sehe ich in den Sentimentindikatoren. Sie notieren bereits seit Monaten auf einem Niveau, das eine geradezu depressive Stimmung unter den Goldanlegern wiederspiegelt. Wenn alle extrem bearish sind, ist der Weg nach oben gewöhnlich der des geringsten Widerstands. Wobei das Ausmaß und die Dauer dieses sehr einseitigen Stimmungsbildes dafür sprechen, dass hier der Boden für eine lang anhaltende und sehr dynamische Aufwärtsbewegung bereitet wurde.
Goldpreis pro Unze in $ und Sentimentindikator, 2008 bis 2013

Dauer und Ausmaß der depressiven Stimmung am Goldmarkt sprechen für deutlich steigende Kurse.
Quelle: www.sentimentrader.com
Fazit: Auch charttechnisch ist der Startschuss für die nächste große Aufwärtswelle gefallen
Ich halte die Wahrscheinlichkeit daher für groß, dass der Goldpreis in den kommenden Wochen das Kursziel der Keilformation erreichen und auf diesem Wege seine Bodenformation mit einem Ausbruch über die Nackenlinie bei 1.400$ bis 1.420$ beenden wird. Damit wäre die zyklische Baisse, die im Jahr 2011 begonnen hat, beendet, und der Startschuss für die nächste große Aufwärtswelle im Rahmen der langfristigen Goldhausse gefallen.
Herzliche Grüße,
Ihr
Zum Autor:
Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle, The Global Debt Trap, jeweils gemeinsam mit Roland Leuschel) und Gründer der Vermögensverwaltung Aequitas Capital Partners GmbH.
Claus Vogt hat den Beginn einer langfristigen Goldhausse bereits 2001 exakt beim Tiefstkurs von 255$ vorhergesagt und gemeinsam mit Roland Leuschel im Jahr 2000 und 2006 rechtzeitig vor dem Platzen der Spekulationsblasen an den weltweiten Aktien- und Immobilienmärkten gewarnt.
Auf Twitter folgen: @proaurum folgen |
pro aurum TV abonnieren: |