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Anlagenotstand: Gold als Investment-Alternative im Nullzins-Zeitalter

Eine Banknote zu 100 Billionen Mark, eine Münze zu 50 Millionen Mark oder kleine Alu-Chips zu 500 Mark – die Münzen aus der Zeit der Hyperinflation haben heutzutage allenfalls das Zeug zu einem Kuriosum im Münzensammleralbum, das Zeitalter von Nullzinsen und Niedrig-Inflation hat die Finanzwelt inzwischen völlig im Griff. Doch der Blick zurück in vergangene Zeiten macht deutlich, dass der Wert, der auf einen Geldschein gedruckt wird, schnell vergehen kann. Es gibt eine einzige Ersatzwährung, welche sogar Jahrtausende überdauert hat: Gold. Nur ein Vergleich: Der Preis von Rohöl, umgerechnet in Gold, ist in den vergangenen 60 Jahren konstant geblieben, der Preis eines Maßanzuges hat sich sogar seit dem alten Rom nicht verändert – damals gab es eine feine Toga mit Schuhen für eine Feinunze Gold, heute bekommt man für eine Feinunze Gold einen Maßanzug der gehobenen Qualität und Schuhe obendrauf. Gold hat also seine Kaufkraft erhalten, egal, welchen Vergleichszeitraum man wählt. Und während die meisten anderen Währungen in den vergangenen Jahrzehnten massiv abgewertet haben, blieb Gold dagegen stabil.

Dennoch werden im Zeitalter der Nullzinsen alle Sparer bestraft, welche die klassischen Sparprodukte bevorzugen. So dramatisch es auch klingen mag: Wer heutzutage Rendite einfahren will, muss noch stärker als früher auf risikoreiche Anlagen umsteigen. Es hat sich eine gefährliche Spirale entwickelt: Schuldner profitieren von dem niedrigen Zinsniveau, sie werden zu weiteren Schulden animiert und finanzieren ihre Aktienspekulationen zunehmend auf Pump. Doch weil die Zinsen wohl noch auf lange Sicht niedrig bleiben, gewinnt Gold als Investment-Alternative an Bedeutung. Das alte Argument „Gold wirft doch keine Zinsen ab“ ist spätestens im Nullzins-Zeitalter nichts mehr wert, weil auch das Sparbuch kaum noch Zinsen abwirft. Deshalb schichten inzwischen auch immer mehr Investoren ihr Geld von klassischen Sparformen in Münzen und Barren um. Denn Sachwerte gelten als vorzüglicher Vermögensschutz.

Allerdings gilt es insbesondere in einer Zeit, in der Rendite nur noch mit Risiko zu haben ist, den langfristigen Gewinn von Gold zu beleuchten – das gelbe Metall ist längst zu einem Geldersatz geworden und kein Vehikel für ganz schnelle und ganz große Gewinne. Die Geldschöpfung der Zentralbanken sorgt dafür, dass Papiergeld künstlich vermehrt und entwertet wird. Gold ist dagegen eine Ersatzwährung, die nicht beliebig vermehrt werden kann. Somit ist es auch Gift für den Euro und den Dollar und wird von den Zentralbanken verstärkt bekämpft. Für die weltweiten Notenbanken ist die Politik des billigen Geldes unterdessen eine willkommene Gelegenheit, die Staatsschulden einfach „weg-zu-inflationieren“. Denn Zinsen nahe null Prozent sorgen dafür, dass die Schulden von der Inflation „aufgefressen“ werden. Allerdings droht in Europa inzwischen eine gefährliche Deflation, sodass es also mit der Konsumlaune, dem Wirtschaftswachstum und damit auch mit den Steuereinnahmen deutlich bergab geht. Dass sich Gold gegen den Widerstand der Notenbanken in den vergangenen zwölf Monaten so gut entwickelt hat, ist ein Zeichen von langfristiger Stärke. Immerhin greifen Hunderttausende Sparer in Deutschland sowie Millionen Menschen in aller Welt und unzählige institutionelle Anleger nach dem gelben Metall.  

Gold wird insbesondere von risikobewussten Anlegern als vollwertige Alternative zum klassischen Sparbuch verstanden – und pro aurum hat dafür gesorgt, dass „Sparen mit Gold“ unkompliziert möglich ist – mit dem „VR Goldsparplan“ der Volksbank Löbau-Zittau. Bei diesem Investmentprodukt legen die Kunden eine monatliche Sparrate sowie ein Sparziel in Form eines Edelmetallproduktes fest – und sobald das Geld zusammengespart ist, landet eine Goldmünze oder ein -barren im Edelmetalldepot und das Sparen kann von Neuem beginnen. So sammeln Anleger auf lange Sicht einen stattlichen Edelmetallschatz zusammen und sichern sich durch die regelmäßigen Käufe einen attraktiven Durchschnittspreis. 

Dieses langfristig orientierte Investment-Modell wird vor allem in Anbetracht der weiter fallenden Leitzinsen und eines regelrechten Zinssenkungswettlaufs an Bedeutung gewinnen. Denn inzwischen ist von negativen Realzinsen die Rede – zwischenzeitlich haben Anleger vom Staat für das Überlassen ihres Kapitals keine Zinsen verlangt, sondern eine kleine Prämie gezahlt –, eine kuriose Situation, weil der Staat an der Schuldenaufnahme verdient. Weil die Inflationsrate über dem Zinsniveau liegt, verlieren also Sparer, Schuldner dagegen profitieren: Die Dekabank hat im Jahr 2013 errechnet, dass die Vermögensminderung vor allem bei Bargeld und Giro- sowie Tagesgeldkonten stattfand. Um10,9 Milliarden Euro pro Jahr wurden Sparer also allein im Jahr 2013 erleichtert. Und weil die Fast-Nullzinsphase andauert, zahlen traditionelle Sparer jedes Jahr aufs Neue drauf. In dieser Situation dürfte Gold seine Funktion als Vermögensschutz allerdings besonders gut ausspielen, wie viele Experten, beispielsweise Ronald Stöferle, Partner und Investment-Manager bei der Incrementum Liechtenstein, erläutern: Die negativen Realzinsen sind nach seiner Einschätzung ein starkes Argument für das gelbe Edelmetall, weil bei stark positiven Realzinsen die Opportunitätskosten für Gold relativ hoch ausfallen.


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