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Aktien sind teuer wie selten zuvor: Unterschätzen Sie die Bedeutung dieser Tatsache nicht

Den Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN von Claus Vogt und Roland Leuschel jetzt 30 Tage kostenlos testen.

Heute möchte ich Sie auf die große Bedeutung der drastischen Überbewertung der Aktienmärkte hinweisen. Denn an der US-Börse, deren Vorgaben die europäischen Märkte fast sklavisch folgen, mehren sich die Zeichen, die für eine bald beginnende Baisse sprechen. So hat sich beispielsweise der wichtige Indikator „Advance-Decline-Linie“, dessen jüngstes Warnsignal ich Ihnen an dieser Stelle vor sechs Wochen ausführlich dargestellt habe, weiter verschlechtert. Auch andere Kennzahlen bestätigen diese brisante Zuspitzung der Lage. Deshalb ist es an der Zeit, sich sinnvolle Gedanken darüber zu machen, wie weit die Kurse in der nächsten Baissephase fallen können.

Langfristig bestimmt die fundamentale Bewertung den Anlageerfolg

Die fundamentale Bewertung der Aktienmärkte ist aus Sicht konservativer Anleger der alles entscheidende Faktor zur Beantwortung der Frage, ob er investiert sein sollte oder nicht. Denn es ist die fundamentale Bewertung, die den langfristigen Anlageerfolg bestimmt. Dabei gilt ein einfacher Zusammenhang, der sich zu allen Zeiten und in allen Ländern immer wieder bestätigt hat: Je höher die fundamentale Bewertung ist, desto niedriger fällt der langfristige Anlageerfolg aus.

Im Moment kommen alle historisch bewährten und ökonomisch validen Kennzahlen der fundamentalen Bewertung zu demselben eindeutigen Ergebnis: Die Weltleitbörse der USA ist drastisch überbewertet. Um diese Aussage mit einem Blick nachzuvollziehen, werfen Sie einen Blick auf den folgenden Chart, der beispielhaft den Verlauf einer dieser Kennzahlen seit 1880 zeigt, und zwar das Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis.

Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis, 1880 bis 2015

 

Ähnlich teuer wie heute waren die Aktienmärkte nur fünf Mal: 1901, 1929, 1966, 2000 und 2007. Und jedes Mal ging es danach steil abwärts.
Quelle: Robert Shiller; www.krisensicherinvestieren.com

Die lehrreiche Geschichte der Überbewertung – 6 Mal rauf und wieder runter!

Wie Sie auf dem Chart sehen, war das Shiller-KGV seit 1880 nur fünf Mal ähnlich hoch oder sogar noch höher als heute. Schauen Sie sich diese Episoden und ihre Folgen kurz an:

Erstens 1901, in der Schlussphase der Spekulationswelle, die mit dem Eisenbahnboom einherging. Im Mai 1901 kam es dann zu einem Aktiencrash, in dessen Verlauf sich die Aktienmärkte halbierten. In den Jahren 1906/07 folgte eine globale Finanzkrise mit weiteren heftigen Kurseinbrüchen.

Zweitens 1929, also in der Endphase der damaligen Spekulationsblase, die lange Zeit als die Aktienblase schlechthin galt. Im Oktober 1929 kam es zu einem spektakulären Aktiencrash, bei dem sich die Kurse fast halbierten. Doch das war nur eine Zwischenstation auf ihrem Weg zu einem Minus von 90%. Außerdem war es der Auftakt zu einer schweren Weltwirtschaftskrise.

Drittens 1966, in der Endphase des großen Nachkriegsbooms. Diese Überbewertung mündete nicht in einen spektakulären Börsencrash, sondern in eine Phase hoher Inflationsraten. Dennoch halbierten sich die Aktienkurse zwischen 1972 bis 1974. Und inflationsbereinigt fielen sie von 1966 bis 1982 um 75%.

Viertens im Verlauf der Aktienblase, die Ende der 1990er-Jahre begann und im März 2000 platzte. Sie stellte die Exzesse und Absurditäten der 20er Jahre, die bis dahin als unübertreffbar galten, weit in den Schatten. Der S&P 500 halbierte sich anschließend, während NASDAQ und DAX sogar mehr als 70% an Wert einbüßten.

Fünftens schließlich im Rahmen der Echoblase, die ihren Höhepunkt 2007 erreichte, die aber hinter der gleichzeitig stattfindenden Immobilienblase regelrecht verblasste. Als diese Blase platzte, halbierten sich die Aktienkurse. Das Finanzsystem wäre im Jahr 2008 ohne massive Rettungsmaßnahmen diverser Regierungen und Zentralbanken zusammengebrochen, und die meisten Großbanken hätten Konkurs anmelden müssen. 
 

Jetzige Überbewertung beim S&P500 mahnt zu allergrößter Vorsicht 

Jetzt also wieder, zum nunmehr sechsten Mal in der Geschichte der USA und zum dritten Mal in nur 15 Jahren zeigt das Shiller-KGV eine deutliche Überbewertung des S&P 500 Index an.

Der kleine historische Abriss, den ich Ihnen gerade gegeben habe, mahnt natürlich zu allergrößter Vorsicht. Denn bisher folgte auf Zeiten euphorischer Stimmung an den Aktienmärkten, die mit dem Shiller-KGV sichtbar gemacht werden können, immer ein böses Erwachen. Ich sehe keinen Grund, warum es diesmal anders ausgehen sollte.

Im größeren Bild gehe ich sogar davon aus, dass spätere Historiker den gesamten Zeitraum seit Ende der 90er-Jahre bis zum Platzen der aktuellen Blase als eine riesige Blasenwirtschaft und Krisenspirale ansehen werden. Als die spektakuläre und hoch volatile Endphase des größten Wirtschaftsexperiments aller Zeiten, das 1971 mit dem Wortbruch eines US-Präsidenten begann, als dieser das Ende des an Gold gebundenen Bretton-Woods-Weltwährungssystems verkündete und damit die Ära eines Weltwährungssystems völlig ungedeckter Staatsgelder einläutete.

Wahrscheinlich bewegen wir uns jetzt auf eine ähnlich bedeutende Zäsur zu. Sie wird das Ende des chaotischen nach-Bretton-Woods-Weltwährungssystems ungedeckter Staatsgelder einläuten und hoffentlich zu einer stabileren Form des Wirtschaftens führen. Ich sehe dieser Entwicklung mit Optimismus entgegen und empfehle Ihnen die Lektüre unserer jüngsten Themenschwerpunkt-Ausgabe „Weltwährungssystem und Staatsfinanzierung vor dem Kollaps“ sowie den Kauf von Gold.
 

Wie weit werden die Aktienkurse fallen?

Diese Frage lässt sich anhand der fundamentalen Kennzahlen zwar nicht definitiv beantworten, aber wichtige Anhaltspunkte für das Ausmaß der nächsten Aktienbaisse geben sie durchaus. Ein guter Ausgangspunkt ist wie üblich die Finanzmarktgeschichte. Sie besagt, dass in einer durchschnittlichen Baisse mehr als die Hälfte der vorangegangenen Kursgewinne wieder abgegeben werden. In diesem harmlosen Durchschnittsfall würde der S&P 500 also auf 1.400 Punkte oder 33% fallen.

In diesem Fall wäre der Markt aber immer noch recht deutlich überbewertet. Erst bei einem Kursrückgang von 50% bis 60% würden die fundamentalen Kennzahlen in den neutralen Bereich fallen, in dem sie eine faire Bewertung anzeigen. Um eine Unterbewertung in der Höhe früherer unterer Wendepunkte wie zum Beispiel 1981 zu erreichen, müssen die Kurse sogar um 70% bis 80% fallen.
Die Fundamentalanalyse sagt Ihnen aber nicht, dass es genauso kommen wird. Sie weist Sie nur darauf hin, dass Sie nicht überrascht sein dürfen, wenn es so kommt.

Die Fundamentalanalyse sagt Ihnen aber nicht, dass es genauso kommen wird. Sie weist Sie nur darauf hin, dass Sie nicht überrascht sein dürfen, wenn es so kommt. 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr

Claus Vogt

Chefredakteur „Krisensicher Investieren"

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Dieser Beitrag enthält Auszüge aus Claus Vogts Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN, den er seit November 2013 gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt. Hier verfolgt der ausgewiesene Börsenkenner mit spitzer Feder das Marktgeschehen und unterstützt seine Leser mit fundierten Anlageempfehlungen.
 


Zum Autor:

Claus Vogt ist Buchautor (Das Greenspan Dossier, Die Inflationsfalle, The Global Debt Trap, jeweils gemeinsam mit Roland Leuschel).

Claus Vogt hat den Beginn einer langfristigen Goldhausse bereits 2001 exakt beim Tiefstkurs von 255$ vorhergesagt und gemeinsam mit Roland Leuschel im Jahr 2000 und 2007 rechtzeitig vor dem Platzen der Spekulationsblasen an den weltweiten Aktien- und Immobilienmärkten gewarnt. Jetzt sieht er das Ende der zyklischen Goldpreis-Baisse und prognostiziert gerade bei den Goldminenaktien atemberaubende Chancen.

Gemeinsam mit Roland Leuschel schreibt er den Börsenbrief KRISENSICHER INVESTIEREN. Lesen Sie in der gerade erschienenen Themenschwerpunkt-Ausgabe „Weltwährungssysteme und Staatsschuldenexzesse“ von KRISENSICHER INVESTIEREN, dem Börsenbrief, der Ihr Vermögen schützt und bewahrt, folgende Themen: „Weltwährungssystem und Staatsfinanzierung vor dem Kollaps“, „Das Bretton Woods-Weltwährungssystem räumte den USA eine mächtige Sonderstellung ein“, „Exkurs: Der holprige Start der großen Goldhausse 1968“, „Lässt sich der Tag der Wahrheit noch hinauszögern?“, „Nixons Wortbruch besiegelte das Ende von Bretton Woods“; „Staatsbankrotte und Inflationen gehen Hand in Hand“, „Was das für Sie als Anleger bedeutet“ sowie „Wie das nächste Währungssystem aussehen kann und wird“. Darüber hinaus lesen Sie in der kommenden August-Ausgabe „Alarm im Internationalen Währungsfonds“, aber auch konkrete Kaufempfehlungen, mit denen Sie jetzt von der brisanten Lage an den Aktienmärkten profitieren, beispielsweise mit interessanten Short-Empfehlungen, aber natürlich auch Empfehlungen aus dem Edelmetallsektor.

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