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Die Psychologie der Goldschwäche: Warum das gelbe Metall dauerhaft strahlen wird

Viele Marktbeobachter haben in den vergangenen Wochen versucht, den Goldpreisrutsch zu erklären – meist haben sie dabei vermeintliche harte Fakten wie einen möglichen Goldverkauf Zyperns, ein angeblich bevorstehendes Ende der geldpolitischen Lockerungen oder eine vermutete Entspannung der weltweiten Finanz- und Schuldenkrise bemüht. Ein genauerer Blick auf diese Argumentationen verrät jedoch zwei wichtige Erkenntnisse: Anstelle von harten Fakten werden Vermutungen und Hoffnungen bedient. Daraus folgt: Das Auf und Ab beim Gold ist kaum ein Ergebnis von fundamentalen Rahmendaten, sondern eine hochemotionale Angelegenheit. 

Mit diesem Phänomen beschäftigt sich auch "Wirtschaftswoche Online" – das Portal hat in einer ausführlichen Analyse des Goldmarktes ein überraschendes Fazit: Das gelbe Metall wird seine Bedeutung als Geldanlage nach der Krise nicht einbüßen, weil es die Menschen zu sehr lieben. Die "Wirtschaftswoche" beschreibt die Faszination und Symbolkraft, die von Gold auch nach den drastischen Wertverlusten der vergangenen Monate ausgeht. Die Redakteurin erinnert daran, dass Warren Buffett das Edelmetall für vollkommen nutzlos hält, und fragt nach, warum ein angeblich nutzloses Metall trotz Kurseinbrüchen so wichtig ist und auf viele eine so starke Faszination ausübt.

Auf der Suche nach Antworten entlarvt die "Wirtschaftswoche" die gängigen Argumente gegen Gold im Handumdrehen. Stichwort "Gold ist keine Währung" – Edelmetallexperten wie Robert Hartmann, Geschäftsführer von pro aurum, hören diese Legende immer wieder. Und sie antworten mit klaren Fakten: „Am Ende des Tages kann ich mir für Gold sehr wohl etwas kaufen“, sagt Robert Hartmann gegenüber der Wirtschaftswoche und erinnert daran, dass Gold als älteste Währung der Welt gilt. Und er bekommt Schützenhilfe von oberster Stelle – sogar der frühere FED-Chef Alan Greenspan hat Gold einst als "die höchste Zahlungsform der Welt" bezeichnet. 

Lesen Sie hier den Artikel in der "Wirtschaftswoche"


Gold hat Image als Krisenwährung

In ihrer Analyse geht die "Wirtschaftswoche" ausführlich auf den psychologischen Faktor ein, der aktuell eine ganz große Rolle auf dem Goldmarkt spielt. So hat Gold seit Jahrhunderten ein Image als Krisenwährung und galt eben solange als Stabilitätsanker vieler Währungen, die auf einem Goldstandard fußten. Gold, so ist aus dem Artikel ganz deutlich herauszulesen, ist der Gegner der Geldentwertung. Und damit ist Gold auch ein Gegner der Notenbanken, die durch die aktuelle Liquiditätsschwemme versuchen, ihre Staatsschulden künstlich zu entwerten.
Die kritischen Fakten zum aktuellen Goldpreissturz werden keinesfalls vergessen, sondern ausführlich analysiert und widerlegt. So erinnert die "Wirtschaftswoche" beispielsweise daran, dass Gold als Geldanlage lange Zeit ein vergleichsweise bedeutungsloses Dasein fristete. Allerdings werde die Politik der Notenbanken auf lange Sicht keine attraktiven Zinsen für Sparer ermöglichen. Zudem verschärft sich die Krise durch die Politik des billigen Geldes nur noch weiter: „Niemand weiß, wie es ausgeht – und ob es den Notenbanken überhaupt gelingen wird, das Geld wieder aus den Märkten abzuziehen“, erklärt die "Wirtschaftswoche" und prognostiziert, dass der Goldpreis noch auf Jahre von den fiskalischen Experimenten profitieren wird.

Die Zusammenstellung der Argumente für und gegen Gold weist auf viele Fakten hin, die in der aktuellen Debatte kaum gehört werden – beispielsweise die starke Nachfrage nach Gold aus den Schwellenländern, was ebenfalls den Preis stützt. Viele Notenbanken in Asien verstehen Gold als Schutz vor dem Dollar und dem Einfluss der USA. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings laut der "Wirtschaftswoche" der psychologische Faktor, der dem Gold viele dauerhafte Begleiter bescheren wird – schon bei den Ägyptern hatte Gold eine mystische Bedeutung und galt als Bindeglied zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Auch die Seltenheit fasziniert heutzutage viele Anleger, wie sich immer wieder an staunenden Gesichtern vor dem Münchner Goldhaus ablesen lässt – die Firmenzentrale von pro aurum weist die Dimensionen der weltweit geförderten Goldmenge auf.