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Ab 1325 US-Dollar kommt Bewegung in den Goldmarkt

Wie geht es weiter mit Gold? Nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Woche ist Gold wieder in den Fokus der Anleger gerückt. In den vergangenen Tagen bewegte sich der Goldpreis jedoch kaum. Ein Warnsignal für ein schnelles Ende der Aufholjagd? Der Schweizer Tagesanzeiger befragt dazu den Edelmetallhändler René Buchwalder. Und der erfahrene Marktstratege mahnt zur Besonnenheit. Nach zehn Jahren mit steigenden Notierungen sei eine Korrektur in einem langfristigen Aufwärtstrend durchaus angebracht. Und laut Buchwalder sprechen viele Gründe auch weiterhin für Gold, beispielsweise die hohe Staatsverschuldung und die riesige Geldmengenausweitung durch die Notenbanken Allerdings  sei während der aktuellen Bodenbildung etwas Geduld nötig. Die meisten Käufer  werden nach Einschätzung von Buchwalder erst zurückkehren, wenn die Marke von 1250 Dollar nach unten gerissen wurde, weil hier der Boden vermutet wird. Auch bei einem Anstieg auf 1325 bis 1350 Dollar dürfte Bewegung in den Markt kommen, weil dann weitere Zuwächse erwartet werden. Die Anleger sind vorsichtiger und selektiver geworden und überlegen sich, bei welchem Preis sie einsteigen sollen. 

Im Interview mit dem Schweizer „Tagesanzeiger“ gibt René Buchwalder einige praktische Tipps zum Goldkauf. So ist Schmuck nach seiner Einschätzung nur bedingt zum Investment geeignet, weil die Arbeit des Goldschmieds zu bezahlen ist und bei einem Notverkauf böse Überraschungen möglich sind.  Auch börsennotierte Fonds auf Gold hält Buchwalder für nicht geeignet - die Anleger hätten das Vertrauen in die EFTs verloren, weil sie  bezweifeln, dass die Papiere auch tatsächlich physisch mit Gold hinterlegt sind. Dass dies rein rechnerisch überhaupt nicht möglich ist, macht eine einfache Rechnung deutlich – laut Buchwalder werde an größten Rohstoffbörse der Welt  55-mal mehr Papiergold gehandelt als Gold überhaupt vorhanden ist. Somit kaufen die Anleger ein Papier, auf dem „Gold“ draufsteht – ob sich dahinter tatsächlich auch Gold verbirgt, darf stark bezweifelt werden. 

Gold sollte nach Ansicht von René Buchwalder dagegen in Form von Münzen und Barren gekauft werden – und möglichst nur mit Geld, welches in den nächsten Jahren nicht gebraucht wird. Wer vor zwei oder drei Jahren bei 1600 Dollar pro Unze gekauft hat und jetzt unter 1300 Dollar verkaufen muss, weil das Geld gebraucht wird, dürfte kein weiteres Interesse an Gold entwickeln. Wenn das Geld hinter dem Gold aktuell nicht benötigt wird, ließen sich dagegen auch Preisexzesse nach oben oder unten problemlos aushalten. 

Lesen sie hier den Originalartikel: https://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/geld/Die-Leute-steigen-aus-dem-Papiergold-aus/story/13525080