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Gold nach Trump-Sieg: Anleger setzen auf Edelmetalle als Krisenschutz

Gold als Krisenschutz Der überraschende Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen und der darauffolgende, mindestens genau so überraschende Preisrutsch bei Gold und Silber haben einen Run auf Edelmetalle ausgelöst, wie er zuletzt auf dem Höhepunkt des Edelmetall-Booms im Jahr 2011 zu beobachten war.

Auf kurzfristig orientierte Investoren mag das, was sich derzeit an den Finanzmärkten abspielt, durchaus befremdlich wirken – nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage müssten Gold und Silber eigentlich seit Wochen haussieren, denn physisches Edelmetall ist der Anlage-Renner schlechthin im stürmischen Herbst. Doch Gold und Silber stehen seit dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl unter Druck – und ausgerechnet die Aktienmärkte, die zuvor noch einen US-Präsidenten Trump verteufelt haben, feiern eine sorglose Party mit einem beeindruckenden Kursfeuerwerk. „Die Investoren an den Finanzmärkten glauben derzeit wohl an einen längeren Aufschwung in den Vereinigten Staaten – und damit an höhere Zinsen. Und wenn der Dollar aufwertet, dann geht das häufig mit einem fallenden Goldpreis einher“, sagt pro aurum-Gründer Robert Hartmann.

Ein langfristiger Rückblick auf die Entwicklung von Gold und Silber in den letzten Jahren zeigt: Immer dann, wenn die Edelmetalle aus heiterem Himmel stärkere Wertverluste verzeichneten, stürmten Anleger in Scharen die Verkaufstresen von pro aurum und Co – warum also die Euphorie?

 

 Und schon blühte die Fantasie vieler Anleger

Die Antwort liegt bei nüchterner Betrachtung auf der Hand: Die Märkte haben die gemäßigten Worte des frisch gebackenen „president elect“ Donald Trump als Zeichen einer Abkehr der monatelangen Krawall-Rhetorik verstanden. Und schon blühte die Fantasie vieler Anleger: Ein milliardenschweres, staatlich gefördertes Bauprogramm, eine Stärkung der US-Wirtschaft durch Strafzölle, eine massive Steuersenkung – so soll die Grundlage für ein neues Wirtschaftswunder in den USA aussehen? Ökonomen werden auch nach der Wahl nicht müde, die Argumente der Trump-Fans Stück für Stück auseinanderzunehmen. Denn nach ihrer Einschätzung wird die Trump-Politik die amerikanische Wirtschaft massiv schwächen und hauptsächlich für eine steigende Inflation sorgen.

Und was für Otto Normalverbraucher eine tägliche Belastung beim Einkauf darstellt, ist ein starkes Argument für Gold: Das Edelmetall gilt als Inflationsschutz schlechthin, doch wegen der niedrigen (oder besser gesagt: kaum messbaren) Inflationsraten der vergangenen Jahre war ein Inflationsschutz nicht nötig. Dies könnte sich nun aber schlagartig ändern. Die letzten Meldungen aus der Finanzwelt machen zumindest deutlich, dass an Gold und Silber auch künftig kein Weg vorbeiführt. So besitzen Privathaushalte nun bereits doppelt so viel Gold wie die Bundesbank, wie die Steinbeis-Hochschule in Berlin im Rahmen einer repräsentativen Studie herausfand. Seit 2014 ist der Goldbesitz der Deutschen um rund 500 Tonnen gestiegen – auf nunmehr 8.700 Tonnen.

Die meisten Notenbanken der Welt werden ihre extrem expansive Geldpolitik fortführen

In den kommenden Monaten gibt es auch weiterhin viele gute Argumente für Gold: Die meisten Notenbanken der Welt werden ihre extrem expansive Geldpolitik fortführen. Gleich mehrere Wahlen können für geopolitische Unruhen sorgen, darunter das Verfassungsreferendum in Italien oder die Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Und wenn die Fed die Zinswende weiter vorantreibt, glänzt – anders als von vielen Beobachtern vermutet – auch Gold: Der Goldpreis ist in der Geschichte immer dann besonders stark angestiegen, wenn die US-Notenbank die Zinsen angehoben hat. Es lohnt sich also, in der aktuellen Seitwärtsphase dem Gold die Treue zu halten.


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